Ein verkorkster Spieltag für die Pinguine
Gegen die Eisbären Berlin verlieren die Krefelder im König-Palast 3:7.
Krefeld. Einen Schritt vorwärts, einen zurück — auch im zweiten Doppelheimspiel-Wochenende unterlagen die Krefeld Pinguine nach einem Sieg im ersten dann im zweiten Heimspiel.
Die Berliner Eisbären gewannen mit 7:3 im König-Palast, der am Freitag noch den 2:0-Sieg über die Haie bejubelt hatte.
Dabei waren die Tabellenneunten den Gastgebern in allen Belangen überlegen. Viele individuelle Fehler und mangelnde Zweikampfbereitschaft verhinderten ein besseres Ergebnis der Krefelder.
Den Pinguinen waren die zuletzt 8:0 Tore aus zwei Spielen anfangs anzumerken. Sie strotzten vor Selbstvertrauen. So stürmte Andy Driendl nach 104 Sekunden frei durch, scheiterte aber an Berlins Reservekeeper Elwing.
Aber dann wurde die Selbstsicherheit zur Selbstzufriedenheit. Die Pinguine wollten spielen, die auswärts eigentlich schwachen Eisbären begannen zu arbeiten. Von Minute zu Minute wurden die Gäste stärker, gewannen die Zweikämpfe, die die Krefelder immer mehr zu vermeiden suchten.
Daher war die Führung der Eisbären nicht überraschend. Trivellato staubte nach einem schnellen Gegenstoß einen Abpraller ab (16.). Dass dann nach Tallacksons Lattentreffer (18.) sein Mannschaftskamerad Lalonde aus Nahdistanz das 2:0 markierte (19.), machte ein missratenes Drittel für die Pinguine perfekt.
Nach dem Wechsel zeigten die Krefelder zunächst eine Trotzreaktion. Sie legten die unverständliche Passivität ab, demonstrierten ihre guten Vorsätze. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten.
Durchs Gewühl der vor dem Tor ringenden Spieler landete ein Schlenzer von Sinan Akdag zum Anschlusstreffer im Kasten (23.). Doch dann der Rückschlag, als Mebus sich hinter dem eigenen Tor die Scheibe abjagen ließ und Laurin Braun zum 1:3 einnetzte (28.).
Dennoch keimte nochmals Hoffnung auf, als Martin Schymainski nur eine Minute später aus eigentlich unmöglichem Winkel die Scheibe doch ins Netz brachte. Doch das war es dann auch mit den Krefelder Träumen.
Olver (37.) und Christensen (38.) schossen für die Gäste eine 5:2-Drittelführung heraus. Verdient, weil die beiden besten Chancen auch aufseiten der Berliner zu verbuchen waren, doch Hördler und Christensen scheiterten am starken Duba. Auch da hatten sich seine Vorderleute sehr nachlässig präsentiert.
Als Trainer Rick Adduono dann zum letzten Drittel mit dem Torhüterwechsel zu Lukas Lang ein Signal setzen wollte, schien dies auch aufzugehen. Denn es dauerte nur 35 Sekunden, dann hatte Daniel Pietta mit einer sehenswerten Aktion den 3:5-Anschluss markiert.
Doch mitten in die aufkeimenden Pinguine-Hoffnungen der erneute Dämpfer. Mulock nutzte eine weitere Unachtsamkeit der Krefelder zum 6:3 (44.). Dass dann bei eigener Überzahl und der letzten Chance zur Wende die Berliner den „Sack“ endgültig zu machten, das passt zum völlig verkorksten Spieltag der Pinguine.
Tallackson markierte im Break das 7:3 (55.) für die Gäste. „Wenn ich jeden einzelnen Spieler bewerten muss, dann glaube ich, dass keiner ein gutes Spiel gezeigt hat. Ein 3:7 zu Hause ist nicht zu akzeptieren, da kann ich mich nur bei den Fans entschuldigen“, sagte Adduono.