Erster Härtetest für den KFC

Nach dem ersten Training geht das Spiel gegen Trabzonspor mit 0:2 verloren.

Krefeld. Schon der erste Arbeitstag der neuen Saison hatte es in sich. Aber der KFC Uerdingen hat als neuer NRW-Ligist ja auch einiges vor, soll der Durchmarsch in die Regionalliga gelingen. So stand am gestrigen Vormittag vor etwa 200 Schaulustigen an der Grotenburg eine erste Trainingseinheit auf dem Plan. Co-Trainer Ralf Kessen führte das kickende Personal auf den satten grünen Rasen, der genau wie die Spieler von der langen, strapaziösen Saison gut erholt schien. Bis auf Kapitän Erhan Albayrak, mit dem Vereinsboss Lakis noch verhandelt, dem privat verhinderten Dustin Hähner, dem angehenden Studenten Malte Flock und den Langzeitverletzten und auch noch vertragslosen Michael Lorenz waren alle Spieler zugegen.

Darunter auch Igor Bendovskyi, dem der KFC, wie berichtet, eine Offerte mit Aussicht auf Vermittlung einer Arbeitsstelle gemacht hat. Auch neue Akteure wie Marc-André Nimptsch, Monir Ibrahim oder Völler-Sohn Kevin mischten im ersten Trainingsspielchen kräftig mit. Schon wird unter den Fans gefachsimpelt, was denn in der nächsten Spielzeit drin sei. Der Tenor: Der KFC schafft es in die Relegationsrunde zur Regionalliga. Dafür müsste die Mannschaft von Trainer Peter Wongrowitz mindestens Siebter werden.

Doch selbst an den direkten Aufstieg (Plätze 1 bis 3) glaubt so mancher Kiebitz. Der Optimismus ist nach dem Aufstieg zurückgekehrt. Da will man als Spieler nicht blocken. „Ziel ist es, unter die ersten Drei zu kommen. Ansonsten wollen wir den Aufstieg über die Relegation schaffen. Wir sind stark genug und brauchen uns nicht verstecken“, sagt Ersan Tekkan.

Auch Zugang und NRW-Liga-Veteran Emrah Uzun weiß: „Es ist eine einmalige Chance, noch einmal aufzusteigen. Es gibt drei bis vier sehr gute Teams, ansonsten ist die Liga sehr ausgeglichen. Es ist machbar.“ Bastian Pinske übt sich da eher in Zurückhaltung: „Wir müssen uns als Aufsteiger erst einmal akklimatisieren. Wir sollten gucken, dass wir gut starten.“

Nach einem Abstecher zum Stadtteilfest Oeding Open folgte am Abend gleich das erste Testspiel gegen den türkischen Vizemeister Trabzonspor. Die Mannschaft vom Schwarzen Meer, die mit beinahe allen Stars angetreten war, hatte am Ende mit 2:0 das bessere Ende für sich. Die Gäste, die sich derzeit im Trainingslager befinden, ließen es gemächlich angehen und versprühten gegen aggressive Krefelder wenig Glanz. Giray Kacar (30.) und Carneiro Henrique (71.) versetzten den Großteil der 5685 Zuschauer, der mit Gesängen und Schlachtrufen für orientalisches Flair in der Grotenburg sorgte, weiter in Freudentaumel. Nach zehn Minuten wurde Sven Kegel, der den KFC nach fünf Jahren verlässt, mit Applaus und einem Blumenstrauß verabschiedet. Auch die Rückkehr von Regjep Banushi nach langer Verletzungspause wurde mit Beifall quittiert.