Fußball: Preussen mit neuem Konzept
Der Krefelder Traditionsklub will in der Jugendarbeit mit neuen Ideen zu alter Stärke zurückfinden.
Krefeld. Mit einem neuen Konzept zu alter Stärke zurückfinden - das ist das Ziel was die Jugend des KTSV Preussen Krefeld verfolgt. Das Projekt, das in Anspielung an den Bundesligisten auch als "Hoffenheimer Projekt" bezeichnet wird, basiert auf einem vielseitigen Trainingsprogramm mit umfassender Grundlagenausbildung und Akzenten in der Spielfähigkeit.
Dieses unter der Federführung von Fußball-Obmann Uwe Laurer erarbeitete Konzept beinhaltet dazu einen Trainingsplan und eine Trainingphilosophie, die eine vernünftige Ausbildung garantieren.
Weitere grundlegende Anliegen des Programms sind das Trainieren von Athletik, Technik und Taktik, und Koordination. Dabei soll eine Gymnastiklehrerin helfen, sie kommt aus der Leichtathletik-Abteilung des Vereins und wird einmal in der Woche mit den Fußballern zusammenarbeiten.
Unter anderem wird sie für die Preussen ein sinnvolles Dehnprogramm erstellen. "Das Projekt ist für alle Mannschaften gedacht, ab der F-Jugend", sagt Jugendkoordinator Jürgen Roelen und ergänzt, dass auch "die Bambini-Mannschaften teilweise schon mit dem Projekt arbeiten sollen".
Eine wichtige Voraussetzung dafür wäre, dass ab der D-Jugend alle Teams in der Leistungsklasse sind. Dazu müssten aber die A-, C- und D-Jugend in der Relegation bestehen. Nobert Schüll, Jugend-Geschäftsführer der Preussen, beschreibt die Situation so: "Wir haben als kurzfristiges Ziel ganz klar das Ziel, mit allen Teams die Leistungsklasse zu halten."
Aber auch er weiß: "Ein Sieg in der Qualifikation ist immer mit Glück verbunden." Deshalb geht er nicht davon aus, dass Preussen nächste Saison mit vier Teams in der Bestengruppe spielt und fügt hinzu: "Davon geht die Welt aber nicht unter."
Für die A-Junioren stehen die Chancen nach der 2:3-Auftaktschlappe gegen TuS Bösinghoven auch eher schlecht. Am Samstag müssen sie bei Union Krefeld unbedingt gewinnen, um ihre Minimalchance auf den Klassenerhalt zu wahren.
Besser sieht es da schon für die C-Junioren aus, die nach dem 2:1-Sieg gegen Schaag am Samstag im Duell mit TSF Bracht ihr Ticket für die Bestengruppe lösen könnten. Und die D-Jugend hat gute Karten, den Aufstieg in die Bestengruppe zu schaffen. Sie gewann zum Auftakt 1:0 beim TSV Kaldenkirchen und tritt am 26. Juni zum "Endspiel" gegen Union Krefeld an.
Unabhängig vom weiteren Verlauf der Relegation deutet Schüll bereits Veränderungen an: "Unser Ziel muss es sein, jedes Jahr vier oder fünf Spieler aus der A-Jugend in die erste Mannschaft zu bringen." Dazu müssten natürlich erst mal so viele Spieler wie möglich gehalten werden, vor allen Dingen in der A-Jugend. Da sei es natürlich bitter, dass die zweite Mannschaft in die Kreisliga C abgestiegen ist. Schließlich diene sie als Sprungbrett in die Erste, habe durch den Abstieg aber an Attraktivität verloren.
Nur gut, dass Schüll zufolge derzeit wieder viele Spieler von andern Vereinen den Weg zur Hubert-Houben-Kampfbahn finden. Schüll, der erst seit wenigen Monaten als Jugend-Geschäftsführer fungiert, gibt sich zuversichtlich: "Es gibt viel zu tun, aber ich gehe positiv an die Sache ran. Hier sind Leute, die Ahnung haben, mit denen kann man was aufbauen."
Bei der Umsetzung des Projekts kann der Verein sogar auf Bundesligaerfahrung bauen, denn der D-Jugend-Trainer ist kein geringerer als der ehemalige Bundesligaprofi des SC Bayer Uerdingen Werner Vollack. Er holte 1985 sogar den DFB-Pokal nach Krefeld.