Galoppsport: Hofer jubelt über Heimsieg
Mit Hengst Al Malek gewann der Krefelder Trainer das vierte Rennen. „Der König“ darf in Paris reiten.
Krefeld. Die Erfolge zweier außergewöhnlicher Pferde prägten die trotz kühler Witterung gut besuchte Galoppsaison-Premiere am Sonntag auf der Stadtwald-Rennbahn. Einer davon war im zweiten Rennen der von Peter Schiergen trainierte und von Jockey Andrasch Starke gerittene dreijährige Fuchshengst Girolamo, der aus dem Traditionsgestüt Ebbesloh der Verlegerfamilie von Schubert aus Bielefeld stammt. „So früh im Jahr muss man sicher noch vorsichtig sein. Aber er ist wohl ein sehr gutes Pferd“, sagte Starke. Die wie ihr Ehemann aus Krefeld stammende Trainergattin Gisela Schiergen freute sich besonders, sie feierte am Sonntag ihren Geburtstag.
Siege seiner Pferde nimmt Mario Hofer im Normalfall eher gelassen zur Kenntnis. Am Sonntag war das anders: extrem euphorisiert erlebte man den Krefelder Trainer nach dem vierten Rennen. Mit Terence Hellier im Sattel lieferte der Hengst Al Malek eine grandiose Vorstellung. „Ich hatte schon darauf gehofft. Der kann eine Menge. Wir gehen jetzt mit ihm am 5. April nach Paris“, sagte Hofer. Und dann flachste er den Jockey: „Den hätte ich auch noch selbst reiten können.“ Ins Deutsche übersetzt bedeutet der Name Al Malek „Der König“.
Eines der selten gewordenen Jagdrennen gewann überraschend deutlich der in Belgien trainierte Wallach Chance d‘Or. Sein junger Reiter Diego Declercq freute sich mächtig über seinen ersten Sieg. Borgo mit Oliver Schnakenberg belegte den dritten Platz. Übermütig wendete der Reiter des Siegers nach dem Rennen und fiel dabei fast vom Pferd.
Der 21-jährige Nachwuchsreiter Maxim Pecheur behauptete seine Führung in der Jockey-Bestenliste. Er musste allerdings lange auf den Sieg warten, doch im letzten Rennen deklassierte er im Sattel des 14:10-Favoriten Elgin die Konkurrenz mit elf Längen. Es war Pecheurs zwölfter Saisonsieg. „Das ist ein nicht einfach zu reitendes Pferd. Nicht im Rennen, sondern vorher. Da kann man sein Temperament kaum zügeln“, sagte der Jockey.
Beim Krefelder Rennclub war man mit der Premiere zufrieden, zumal die Fashionrace der 27 Designer in der Derbytribüne neue Besucher auf die Bahn lockte. „Man kann keinen fairen Vergleich zum Vorjahr ziehen. Da schien den ganzen Tag die Sonne“, sagte Vizepräsident Denis Hartenstein. Vorübergehend musste auch Hartenstein zum Mantel greifen.