Handball Handball-Harz: 200 000 Euro für Hallensäuberungen eingeplant
Krefeld · Die Verwaltung regt an, in einer zweiten Sporthalle die Nutzung des Haftmittels zu erlauben.
Die Suche nach sauberen Lösungen für die Nutzung von Handball-Harz in den Krefelder Sporthallen geht weiter. Nachdem die Stadt vor rund vier Wochen zwei Sportstätten aufgrund der illegalen Nutzung des Klebstoffs in den Hallen in Königshof und Hüls für Reinigungszwecke hatte schließen müssen, wird das Thema in der kommenden Sitzung des Sportausschusses wieder aufgegriffen. Die Sportverwaltung wird dazu vortragen, dass die generelle Nutzung von Haftmitteln wie Harz seit 2003 untersagt sei. In der vergangenen Spielzeit und der aktuellen Saison gebe es aber Ausnahme. So dürfen beispielsweise die Handballer des Zweitligisten HSG Krefeld in der Glockenspitzhalle zu Trainings- und Spielzwecken mit Harz trainieren.
Eine weitere Sonderregelung gilt für die A-Junioren von Adler Königshof, die seit diesem Jahr in einer Spielgemeinschaft in der Junioren-Bundesliga an den Start gehen. Bei Heimspielen der U19 darf in der Sporthalle in Königshof geharzt werden. Zudem wurden dem Bundesligateam in der Glockenspitzhalle Trainingszeiten eingeräumt, um auch dort mit Haftmitteln trainieren zu können. Allen anderen Handball-Mannschaften in Krefeld ist die Nutzung hingegen untersagt. Denn die Kosten für die Reinigung sind enorm.
Reinigungskosten sollen sich deutlich erhöht haben
150 000 Euro an Reinigungskosten musste die Stadtverwaltung laut dem Bericht für den Sportausschuss in der vergangen Saison für die Harzentfernung in der Glockenspitzhalle und der Halle Königshof aufwenden. In Zukunft soll sogar noch mehr Geld zur Verfügung gestellt werden. „Für die Harzentfernung in den städtischen Sporthallen sind bislang keine finanziellen Mittel etatisiert“, heißt es von Seiten der Stadtverwaltung. Nach überschlägigen Kalkulationen des Fachbereichs Sport sollen sich die Kosten aktuell „aufgrund eines leistungssportlich erhöhten Umfangs“ und damit mehr Trainingseinheiten auf rund 200 000 Euro belaufen.
Neben der Glockenspitzhalle könnte es zukünftig eine weitere Halle geben, in der die Harznutzung grundsätzlich erlaubt wird. Die Stadt schreibt dazu: „Mit Blick auf die Förderung der Entwicklung des leistungsorientierten Handballsports in Krefeld wird der Bedarf gesehen, dass neben der Glockenspitzhalle eine weitere Sporthalle als Schwerpunkthalle für den Handballsport vorgehalten wird, in der der Haftmitteleinsatz gestattet ist.“ Als mögliche Standorte werden die Sportstätten an in Königshof (Johannes-Blum-Straße), in Lehmheide (Scharfstraße) oder die Engelbert-Heß-Halle an der Schmiedestraße in Oppum.
In unabhängigen Anträgen voneinander hatten SPD und CDU nach Bekanntwerden der Problematik rund um die Nutzung von Handball-Harz in Krefelder Sporthallen Anfragen an die Verwaltung zu dem Thema mit der Bitte um einen aktuellen Sachstand gestellt. Dabei kam unter anderem auch die Frage auf, inwieweit Vereine die Reinigung der Hallen in Eigenregie durchführen könnten. Die Verwaltung sagt dazu: „Die Fragestellung [...] mit einer Übertragung von Reinigungsleistungen auf Sportvereine wird zurzeit rechtlich geprüft.“