Handball: HSG auf rasanter Talfahrt

Drittligist hat gegen den abstiegsbedrohten Neusser HV mit 32:35 das Nachsehen.

Krefeld. Vollmundig begrüßten die Fans vor dem Niederrheinderby gegen den Neusser HV den Handball-Drittligisten HSG Krefeld auf einem 20 Meter langen Transparent mit dem Titel „Der König vom Niederrhein“. Doch die Leistungen des heimischen Drittligisten sind derzeit alles andere als hochklassig.

Im achten und letzten Rheinderby unterlag die HSG völlig verdient dem abstiegsbedrohten Nachbarn mit 32:35 (15:15) und offenbarte dabei erneut eklatante Schwächen. Gegner Neuss verscherzte den Krefeldern damit den inoffiziellen Titel des bislang unbesiegten Niederrheinmeisters der 3. Liga und holte nach Korschenbroich und Duisburg nun selbst beide Punkte in Krefeld.

Die HSG-Abwehr, bis zum Jahreswechsel noch Prunkstück beim Höhenflug der Schwarz-Gelben, flattert von Spiel zu Spiel mehr. In vier der letzten fünf Spiele kassierten die Krefelder mehr als 30 Tore und fuhren damit genau einen Punkt ein. Doch damit nicht genug: Nach zuletzt 4:10 Zählern droht das Team in der Tabelle noch weiter durchgereicht zu werden.

Während der dritte Platz schon an den SV Zweibrücken verloren ging, scheint das Punktepolster bei weiter drohenden Niederlagen in Ferndorf und danach in Minden zusammen zu schmelzen. Selbst der fest geplante Einzug in die erste DHB-Pokalrunde, der mit dem fünften oder gar sechsten Tabellenplatz noch erreichbar ist, gerät mehr und mehr ins Wackeln.

Hinzu kommt, dass sich gegnerische Torjäger gegen Krefeld so richtig warm schießen dürfen. Nach dem Gladbecker Max Krönung (18) langte nun der Neusser Christopher Klasmann 14 Mal hin. Eine Quote, die vielen Fans in der mit 500 Zuschauern noch gut besuchten Königshofer Sporthalle Schauer über den Rücken jagte.

Und Torwart Malte Jager, der für den erkrankten Phillip Ruch das Tor hütete, stand oftmals auf verlorenem Posten. Trainer Olaf Mast ist nun gefragt, wieder Stabilität ins Team zu bringen: „Ich kann keinem einzelnen Spieler einen Vorwurf machen. Doch selbst kleinste erfolgreiche Aktionen des Gegners werfen uns aus der Bahn.“