Hockey Gegeneinander für den guten Zweck
Krefeld · Die Hockey-Olympiasieger Oskar Deecke und Linus Butt spielen am 17. Mai ein letztes Mal.
An Streitigkeiten während ihrer gemeinsamen WG-Zeit in Köln können sich Oskar Deecke und Linus Butt nicht erinnern. Oft standen die Hockeyspieler Seit‘ an Seit‘, wenn es auf dem Feld um Punkte und im Nationaldress um Ehren ging. Allein 13 Jahre trugen sie gemeinsam das Hemd des Crefelder HTC, zehn Jahre lang den Bundesadler. Das verbindet. Doch bei ihrem Abschiedsspiel am 17. Mai im Vorfeld der Endrunde um die deutsche Meisterschaft in Krefeld, werden die beiden erstmals ihre Schläger kreuzen – und das für einen guten Zweck. Für jeden Zuschauer, der am Abschiedsspiel ab 18.30 Uhr teilnimmt, wollen Sponsoren spenden. Einmal für das Stups-Kinderzentrum, aber auch für den Verein „Hockey gegen Krebs“. Für CHTC-Chef Dirk Wellen ist es „eine besondere Ergänzung“ für den Vorabend der Endrunde, die am 18. und 19. Mai stattfindet: „Super, dass der Abend so aufgewertet wird. Zwei Olympiasieger verabschieden sich.“
Teams mit alten Weggefährten und hochdekorierten Spielern
Für dieses Abschiedsspiel haben beide ihre Teams mit alten Freunden, Weggefährten und hochdekorierten Hockeyspielern bestückt. Allein elf Olympiasieger haben sich angekündigt, darunter auch neun Weltmeister. Das deutsche Hockey wird sich am 17. Mai in Krefeld also die Ehre geben. Max Weinhold, Moritz Fürste, Benjamin Wess, Oliver Korn oder Niklas Sakowsky – aber auch Deeckes Schwester Thekla werden der Mannschaft von Oskar Deecke angehören. Das Team wird dabei von seiner ersten Trainerin gecoacht. Die mittlerweile über 80-jährige Greta Blunck will vorbeikommen. Matthias Mahn wird dagegen die Mannschaft von Linus Butt anleiten.
Der Schaukampf-Charakter soll im Vordergrund stehen. So werden beide Kapitäne mit Mikrofonen ausgestattet, um mit dem Publikum kommunizieren zu können. Das Spiel wird live im Internet übertragen. Anschließend wird es noch Live-Musik beim Konzert „Rock im Park“ auf der Anlage geben. „Wir wollen Danke sagen im Dienste des guten Zwecks“, sagt Deecke über den Hintergrund des Abschiedsspiels.
Von 2006 bis 2018 lief der heute 32-Jährige für den CHTC auf und erlebte gemeinsam mit Butt die Hochphase der Krefelder mit: die Meisterschaft 2007, die Europapokal-Titel 2007 und 2008. Mit der Nationalmannschaft holten sie Gold in London 2012, Bronze in Rio 2016, dazu zwei Europameistertitel.
Der frühere Abwehrchef Butt, der seit 1991 im Verein ist und heute Assistenzarzt am Kölner Uniklinikum, blickt zufrieden zurück. „2006 bis 2008 war eine sehr erfolgreiche Zeit im Verein, es gab aber auch schwierige Jahre mit Abstiegskampf. Das sind wohl diese charakterbildenden Phasen. Es war insgesamt eine runde Sache. Wir haben große Titel gewonnen.“ Auch Oskar Deecke, der 2006 vom Club an der Alster aus Hamburg nach Krefeld kam und dort blieb, bis auf eine kurze Unterbrechung (2012 bis 2013 spielte er für Club de Campo in Madrid), meint: „Ich bin mehr als zufrieden. An Olympia teilzunehmen, ist ein Privileg“, sagt der Sportwissenschaftler. Der Kreis schließt sich. Da wird nicht jedes Auge trocken bleiben.