HSG lässt in Ferndorf zu viele Chancen aus

Die Krefelder verlieren beim Zweitliga- Absteiger mit 25:31 (11:15). Abwehrchef Stephan Pletz droht eine längere Pause.

HSG lässt in Ferndorf zu viele Chancen aus
Foto: Archiv D. Jochmann

Krefeld. Nur 48 Stunden nach dem Blitztransfer von Torjäger Mirco Szymanowicz vom VfL Eintracht Hagen in die Seidenstadt (die WZ berichtete) ist bei der HSG Krefeld wieder der graue Ligaalltag eingekehrt. Mit 25:31 (11:15) unterlag der Drittligist beim Meisterschaftsfavoriten TuS Ferndorf. Alle Euphorie nach dem Transfercoup war mit einem Schlag verschwunden. Und die von einigen HSG-Verantwortlichen erhoffte Überraschung blieb aus.

Vielmehr baute der Ex-Zweitligist seine beeindruckende Heimserie auf nun 18:0 Zähler aus. Die Aufgabe im Siegerland wurde zudem erschwert, weil nach Michael Wittig (Kreuzbandriss) auch Abwehrchef Stephan Pletz wegen einer Schulterverletzung nur zu einem zehnminütigen Einsatz kam. Der bewährte HSG-Innenblock fiel damit komplett auseinander. Pletz unterzieht sich Anfang der Woche einer Spezialuntersuchung. In der Tabelle rutschte das Team von Trainer Olaf Mast allerdings um zwei Plätze auf Rang zehn nach unten und thront mit 19:23 Punkten nun mit vier Zählern Vorsprung vor einem Abstiegsquintett, das der Neusser HV (15:25) anführt.

Neuverpflichtung Mirco Szymanowicz, der noch lange nicht alle taktischen Abläufe verinnerlicht hat und Pletz im Innenblock vertrat, sorgte mit dem ersten Tor für seinen neuen Klub für den 1:2-Anschlusstreffer. Insgesamt traf der 27-Jährige fünf Mal, davon einmal vom Strafpunkt. Beim Stand von 6:7 scheiterte Szymanowicz per Siebenmeter am starken TuS-Torhüter Kai Rottschäfer, der sich ebenso wie sein Gegenüber Philipp Ruch in Bestform präsentierte.

Völlig unnötig war der Treffer durch den ehemaligen Erstligaprofi David Breuer quasi mit der Pausensirene zum 15:11. Gleich nach dem Wechsel legte Ferndorf noch einen Gang zu und führte nach fünf Minuten schon mit 19:13, weitere zehn Zeigerumdrehungen später sogar schon mit 24:17. Doch die Gäste, unterstützt vom lautstarken Fanklub „Inferno“ und nun mit einer offensiveren Deckung, kämpften sich zurück und schafften durch Tore von Gentges, Pannen, Tenberken und Szymanowicz einen 21:24-Zwischenstand (49.). Doch mehr war nicht mehr möglich.

„Das war schon ein sehr merkwürdiges Spiel. In der ersten Hälfte haben wir einfach zu viele gute Chancen fahrlässig liegengelassen. Nach dem Seitenwechsel war unser Spiel viel zu statisch. Gegen Ferndorf reicht es eben noch nicht ganz, zumal unser Kader noch zu dünn besetzt ist, aber dass wird sich ja bald ändern“, sagte HSG-Coach Olaf Mast am Sonntag nach der Videoanalyse.