Handball HSG-Sieg zehrt an Pallachs Nerven

Krefeld · Der Handball-Trainer zeigte sich nach dem knappen Erfolg in Longerich erleichtert.

HSG-Trainer Maik Pallach musste das hitzige Spiel gegen Longerich erstmal verarbeiten.

Foto: samla.de

Erleichtert klatschte Trainer Maik Pallach die freudig jubelnden Fans der HSG Krefeld Niederrhein auf der Tribüne der Longericher Sporthalle ab. Der knappe, aber verdiente 27:26-Sieg über den Mitfavoriten im Spitzenspiel der 3. Handballliga hatte ganz schön am Nervenkostüm des 40-Jährigen gezehrt. Hoch geschlagen waren die Emotionen während der Partie, und mit einigen haarsträubenden Fehlern seiner Spieler war Pallach noch lange nach dem Schlusspfiff nicht im Reinen. Kein leichtes Unterfangen für den Krefelder Übungsleiter, da sofort wieder in die Normalität zurückzufinden.

Doch Pallach hat seine ganz eigenen Strategien gefunden: „Nach dem Spiel gehe ich nie in die Kabine und halte Ansprachen. Das habe ich mir abgewöhnt, weil ich selbst als Spieler da einige schlechte Erfahrungen gesammelt habe. Zudem revidiert die Video-Analyse am Tag darauf so manchen ersten Eindruck. Natürlich spreche ich mit dem einen oder anderen Spieler nach dem Abpfiff. Aber erst am Montag wird das letzte Meisterschaftsspiel eingehend besprochen.“

Zeit zum Genießen gibt es auf der Heimfahrt nach Gummersbach

Genießen kann der gebürtige Gummersbacher vor allem die Zeit, die ihm bei seiner gut 45-minütigen Heimfahrt bleibt: „Bis ich in Gummersbach bin, habe ich mich ganz runtergefahren. Dann trinke ich gerne mit meinem Schwiegervater noch ein Bier auf der Terrasse und lasse den Spieltag ausklingen.“ Doch Pallach sah ganz klar sein Team in der Verantwortung für den völlig unerwarteten Höhenflug der Kölner in der zweiten Hälfte: „Wir hatten beim Stande von 17:12 das Spiel ganz allein in der Hand und müssen für die Entscheidung sorgen. Unser Gegner war fertig mit dem Spiel, in der Halle war es mucksmäuschenstill. Doch wir machen drei entscheidende Fehler hintereinander, laden den LSC gerade zur Aufholjagd ein, kassieren dann fünf Tore in fünf Minuten zum Ausgleich. Wir vergessen es einfach, uns für unsere gute Leistung zu belohnen.“

Doch Pallach lobt danach gleich die ausgezeichnete Moral seiner Truppe, die nach dem 21:24-Rückstand einfach nicht aufgab: „Ich habe mein Team mit der Einwechslung eines siebten Feldspielers unterstützt, das hatten wir in der Auszeit so besprochen, und mit den schnellen Toren haben wir dann ganz schnell das Spiel wieder ausgeglichen.“ Begeistert zeigte sich der HSG-Coach zudem von der sehr guten Abstimmung zwischen Torhüter Sven Bartmann und seinem gegen Longerich starken defensiven Mittelblock mit Andrej Obranovic und Matija Mircic.