HSV empfängt Zweitligist Duisburg
Hülser wollen sich im „Spiel des Jahres“ am Hölschen Dyk nicht vor den MSV-Profis verstecken.
Der MSV Duisburg kommt nach Hüls. Heute erwartet den Stadtteil Hüls und seinen Sportverein ein Fußballfest. Nach dem entscheidenden dritten Gruppenspiel der deutschen Nationalmannschaft bei der WM in Russland gegen Südkorea wird um 19 Uhr auf dem Sportplatz am Hölschen Dyk der Zweitligist MSV Duisburg gegen den Hülser SV antreten. Der Besuch der Profis wird im Verein schon jetzt als „Spiel des Jahres“ bezeichnet.
Der Meidericher Sportverein scheint nämlich nach zahlreichen Jahren im sportlichen Mittelmaß endlich an Stabilität gewonnen zu haben und geht nach einer überraschend starken Saison mit viel Rückenwind in die kommende Spielzeit.
Nachdem die Mannschaft im vergangenen Jahr unter Trainer Ilia Gruev in die 2. Bundesliga zurückkehrte, erreichte man einen sensationellen siebten Tabellenplatz und spielte zeitweise zumindest rechnerisch um den Aufstieg mit. Für die kommende Saison stehen bereits mehrere Neuzugänge fest, die gemeinsam mit dem etablierten Personal die Erfolge der vergangenen Saison wiederholen sollen.
Die erste Mannschaft des Hülser Sportvereins trifft folglich auf einen ambitionierten Gegner, der die Saisonvorbereitung wohl mit einem Sieg beginnen möchte. Die Hülser Mannschaft ist mit Ausnahme zweier Abgänge zusammengeblieben, hat allerdings ein letztlich sehr frustrierendes Saisonfinale hinter sich. Im Zuge des Aufstiegs in die Bezirksliga etablierte sich die Mannschaft von Trainer Stefan Trienekens zunächst im oberen Tabellenmittelfeld und beendete die Hinrunde auf dem siebten Platz. Nachdem sich allerdings zahlreiche Leistungsträger in der Rückrunde schwer verletzten, stieg das Team aufgrund der schlechteren Tordifferenz denkbar knapp erneut in die Kreisliga ab.
„Solche Ausfälle können wir nicht kompensieren“, so Trienekens. Vorerst zählt für das Team jedoch nur das Spiel gegen den sportlich wohl übermächtigen Zweitligisten. „Für die Jungs ist es ein Highlight ihrer sportlichen Karriere“, sagt Trienekens. Die Trainingsbeteiligung sei selten höher gewesen als in den vergangenen Wochen, ergänzt er. Sportlich wolle man sich keineswegs vor den Profis verstecken, sondern als respektabler Gegner auftreten.
Zustande kam das Spiel gegen den MSV Duisburg durch eine glückliche Fügung. Der Pressesprecher des MSV Duisburg Martin Haltermann wohne nämlich in Hüls. So sei über den persönlichen Kontakt zu ihm das Spiel anberaumt worden, sagt Ulrich Ropertz, Jugendtrainer des Hülser Sportvereins und Mitorganisator des Spiels. Die Vorfreude auf das Duell mit dem Lokalgiganten scheint groß zu sein. „Wir haben bereits über 400 Karten verkauft“, berichtet Ropertz.
Da selbst zum Trainingsauftakt der Duisburger 3000 Fans erschienen, rechnet er mit einer großen Anzahl an anreisenden Unterstützern des MSV und folglich mit einer grandiosen Stimmung auf und neben dem Sportplatz am Hölschen Dyk.
Dass der Hülser SV mit einem zufriedenstellenden Auftritt gegen den Zweitligisten den Grundstein für eine erfolgreiche Saison legen könnte, scheint nicht unwahrscheinlich zu sein. „Wir pendeln seit mehreren Jahren zwischen der Kreis- und Bezirksliga hin und her“, erklärt Ropertz. Ein Wiederaufstieg sei somit fast schon Tradition, sagt er ironisch. Für einen Verein, der hauptsächlich auf Spieler aus den eigenen Reihen setzte, sei dies allerdings phänomenal.