Kampf gegen sechs Hengste
Die Stute Forever Beauty hat große Gegner beim Höhepunkt des Saisonfinales.
Krefeld. Kämpfen und niemals aufgeben — das ist auch im Galopprennsport eine extrem wichtige Eigenschaft. Nicht nur für die Pferde, ihre Jockeys und Trainer. Auch die Rennveranstalter müssen kämpfen. Vor allem um jeden Starter, denn das ist wichtig für den Erfolg beim Wettumsatz. Dem Krefelder Rennclub drohte für sein Herzog-von-Ratibor-Rennen am Sonntag (Rennbeginn bereits um 11 Uhr) ein Feld von nur fünf Pferden.
Renntechnik-Chef Reinhard Ording mochte das allerdings nicht hinnehmen und telefonierte durch die Lande. Mit Erfolg, denn vier Pferde wurden nachgemeldet und jetzt sind es neun Pferde, die in diesem Europa-Gruppe III-Rennen unter dem Patronat der Wohnstätte Krefeld Wohnungs AG um insgesamt 55 000 Euro kämpfen. Es geht auch um die Nachfolge von Pastorius, dessen große Karriere mit dem Sieg im Ratibor-Rennen 2011 begann.
Sein Trainer Mario Hofer sattelt diesmal die Stute Forever Beauty mit Andrasch Starke. Einfach ist das sicher nicht gegen die Übermacht der sechs Hengste. Vor allem nicht gegen Protectionist mit dem vierfachen Champion Eduardo Pedroza. Der Stil seines Sieges in Hannover vor dem späteren Winterfavoriten Limario weckte große Hoffnungen. Christoph Berglar als Züchter und Besitzer des Favoriten kommt aus Kentucky eingeflogen, wo er im kleinen Ort Paris bei Lexington ein Gestüt gekauft hat. „Ich hoffe, die Maschine landet pünktlich. Ich würde das Rennen schon sehr gern sehen“, sagt Berglar. Zwei Pferde kommen aus Frankreich, und vor allem die Stute Beatrice mit Fabrice Veron ist gefährlich. Sie gehört Alexander Pereira, dem Intendanten der Salzburger Festspiele.
Letzte Außenseiterin ist die Stute Spellbound mit Filip Minarik. Ihr Trainer und Besitzer ist der ehemalige Fußballprofi Markus Münch. Wie international der Galopprennsport ist, verdeutlichen die sieben verschiedenen Geburtsländern neun Jockeys.
Neben dem Ratibor-Rennen geht es auch um die Championate der Trainer und Reiter. Im Championat der Hindernisreiter fällt im Stadtwald sogar die Entscheidung, denn das Herbert Cohn-Jagdrennen ist das letzte Hindernisrennen der Saison. Oliver Schnakenberg und Titelverteidiger Cevin Chan führen gemeinsam mit fünf Siegen vor Bohumil Klein mit vier Erfolgen. Alle drei haben chancenreiche Ritte. Da der Krefelder Rennclub diesmal Alleinveranstalter von Galopprennen in Deutschland ist, tritt die verfügbare Jockey-Elite komplett an.