Konkurrenz ist sauer auf Sieger

Janek Heming wird unsportliches Verhalten bei „Rund in Fischeln“ vorgeworfen.

Foto: Dirk Jochmann

Eisige Kälte zog bei schwülen Temperaturen über das Siegerpodest. Schlechte Stimmung nach dem Elite-Hauptrennen der Männer über 81 Kilometer beim 42. Straßenradrennen „Rund in Fischeln“. Shake-Hands verweigerten Justin Wolf aus Unna und Alexander Nordhoff vom Kernhaus-Team aus Spich dem Sieger Janek Heming aus Köln, würdigten ihn keines Blickes. Wolf und Nordhoff, im Vorjahr schon Zweiter und Dritter, warfen dem erst 20-jährigen Youngster aus Köln grobes und unsportliches Verhalten während des Rennens vor. Nordhoff sagt: „So etwas habe ich in meiner Laufbahn noch nicht erlebt. Doch mir ist meine Gesundheit wichtiger als hier wie der Teufel ein Rennen gewinnen zu wollen.“

Justin Wolf, Zweitplatzierter, brachte die Vorwürfe auf den Punkt: „Der ist wellenartig gefahren, hat uns in den Lenker gegriffen. Das war mehr als genug. Von Führungsarbeit war bei ihm gar nichts zu sehen.“ Heming versuchte gleich nach dem Rennen sich bei dem Duo zu entschuldigen: „Zu Beginn des Rennens ging es mir gesundheitlich nicht gut. Ich musste eben taktisch fahren. Meine Karten ausspielen konnte ich nur im Schlussspurt, sorry“. Doch die Entschuldigung ließen seine Kontrahenten nicht gelten, die sich mit dem späteren Sieger nach 27 Runden in einer zunächst sechsköpfigen Spitzengruppe vom Feld absetzten. 60 Sekunden Vorsprung fuhr das Trio zeitweise heraus. Während des Rennens war von den Unstimmigkeiten nichts zu spüren. Erst danach entlud sich die ganze Wut bei den Verlierern. Heming, derzeit in der Ausbildung als Fachinformatiker, geht seit Kindesbeinen in Fischeln an den Start. Doch der Sieg hatte einen faden Beigeschmack.

Trotz des Eklats strahlten der Vorsitzende des RSV Staubwolke, Markus Besch, und Vertreter Bernd Krüger um die Wette: „Das war eine tolle Veranstaltung mit gutem Zuschauerzuspruch. Das i-Tüpfelchen war der Sieg von Eric Vranken in der Klasse U 19.“ Der Hülser im Staubwolke-Trikot holte seit langer Zeit einen Sieg für den gastgebenden Klub: „Ich war über Ostern zwei Wochen auf Mallorca im Trainingslager. Ich wusste um meine Form, hatte mir einen Podestplatz vorgenommen. Immer wieder habe ich versucht, vom Feld weg zu kommen. Das war ein hartes Stück Arbeit.“ Der Schüler des Ricarda-Huch-Gymnasiums sitzt seit vier Jahren im Sattel, fährt im dritten Jahr Rennen. Doch erst im Schlussspurt bezwang der Staubwolke-Fahrer den Münsteraner Jonas Messerschmidt. Mit dem Schrecken und einem gebrochenen Daumen davon kam sein Vereinskamerad Jan Rittkowski. Der U 17-Fahrer ging bei einer Sprintattacke An der Hufschmiede zu schnell in die Kurve und stürzte.