Fußball SC Schiefbahn bastelt an seiner Erfolgsstory
Schiefbahn · Der Bezirksliga-Aufsteiger ist Tabellenführer, maßgeblichen Anteil hat Spielertrainer Daniel Klinger.
Es dauert nicht lange bis die Mannschaft des SC Schiefbahn nach dem Spiel wieder aus der Kabine kommt. Kurz die Tasche packen und danach ab nach Hause? Nicht an der Siedlerallee. Der Fußball-Bezirksligist zeichnet sich vor allem durch eines aus: „Der Zusammenhalt ist einfach überragend“, sagt Teammanager Pascal Beißel: „Das war schon immer so, hat sich in den letzten zwei Jahren aber nochmal mehr entwickelt.“
Und was so eine eingeschworene Gemeinschaft wie die von Spielertrainer Daniel Klinger imstande ist zu leisten, zeigt sich beim Blick auf die Tabelle. Als Aufsteiger spielt der SC Schiefbahn bis dato eine Fabelsaison, ist nach sieben Spieltagen noch ungeschlagen und steht überraschend mit 19 Punkten an der Tabellenspitze. „Das ist alles irgendwo verrückt“, resümiert Klinger ehrlich, der als „Schiefbahner-Jung“ mit Fug und Recht behaupten kann: „So etwas gab es hier schon lange nicht mehr.“
Daniel Klinger lernte das Fußballspielen in Schiefbahn
Und dabei hat Klinger zusammen mit seinem Co-Trainer Stefan Galster einen entscheidenden Anteil daran. Der 34-Jährige erlernte das Fußballspielen in Schiefbahn, wechselte dann über die Borussia aus Mönchengladbach zu den U19-Teams der Alemannia Aachen und später zum VfL Bochum. Dort spielte Klinger A-Jugend-Bundesliga und im Jahr 2008/09 eine Saison in der Regionalliga West. Es folgten viele Jahre beim TSV Meerbusch, ehemals TuS Bösinghoven, in der Oberliga, ehe er sich vor der Saison 2018/19 dazu entschied zu seinem Jugendverein zurückzukehren. „Wir haben damals einen Trainer gesucht, der Kontakt war aufgrund unserer Freundschaft immer gegeben“, sagt Pascal Beißel, der Klinger fortan als Spielertrainer nach Schiefbahn lotste: „Wir hatten die Option und wussten aber natürlich auch, dass uns Daniel auch als Spieler noch enorm weiterhilft.“ Ein Jahr später kam auch Stefan Galster dazu, seitdem coachen und spielen beide im Verbund.
Am Spieltag übernimmt Beißel in Zusammenarbeit mit Torwart-Trainer David Rutz an der Seitenlinie das Kommando, auf dem Platz hat Klinger das Sagen. Alles in enger Abstimmung. Beißel: „Viele mögen das manchmal nicht so recht verstehen, aber auf dem Platz ist Daniel Spieler und kein Trainer. Natürlich stimmen wir uns im Vorfeld und auch kurzfristig während des Spiels über Wechsel ab, aber in erster Linie hilft der Mannschaft dann mit seiner fußballerischen Qualität.“
Unter Klinger reiften viele jüngere Spieler in den letzten zwei Jahren zu gestandenen Spielern. Im Vorfeld verbringe man viel Zeit mit der Gegneranalyse, meint Beißel, weshalb man jedes Spiel „taktisch sehr gut eingestellt“, angehe. Sowohl in der Defensive als auch in der Offensive passt es, Klinger selber sagt: „Es ist unglaublich, wie viel die Jungs dazu gelernt haben. Gerade in der Abwehr ist es brutal was wir wegverteidigen.“ Schiefbahn kassierte nur fünf Gegentreffer in sieben Spielen – Liga-Topwert. Dennoch bleibt man an der Siedlerallee bescheiden: „Natürlich haben wir gerade einen Lauf, aber wir wissen auch, dass wir derzeit das nötige Spielglück auf unserer Seite haben“, sagt Beißel und relativiert: „Unser Ziel war der Klassenerhalt und das wird es auch bleiben.“
In bester Fußballfachmann-Manier schiebt der Teammanager dann noch hinterher: „Wir bleiben realistisch, schauen von Spiel zu Spiel“, nur um sich dann doch noch entlocken zu lassen: „Wir sind schon auf einem ganz guten Weg, die Klasse zu halten.“