WZ Sportteam 22/23 Das Herz der Mannschaft beim Crefelder HTC
Linus Michler ist der Kapitän des Crefelder HTC. Mit dem Hockeyverein möchte er im Sommer in die 1. Bundesliga aufsteigen.
Michler – das ist im deutschen Hockey ein großer Name. Vor 30 Jahren gewann Klaus Michler Gold bei den Olympischen Spielen in Barcelona. Seine Kinder wandeln längst auf seinen Spuren. Tochter Nike ist Kapitänin der Frauen des Crefelder HTC, wo noch zwei weitere Schwestern spielen. Und auch der Sohn Linus bekleidet seit dem vergangenen Sommer das Amt des Mannschaftsführers der Herren, die nach dem Abstieg gerade sehr gute Chancen haben im Sommer in die Bundesliga zurückzukehren. Ein „schwieriges Jahr“ liege hinter den Hockey-Herren des CHTC, erzählt der Verteidiger Linus Michler, der im jungen Alter von 23 Jahren schon die Führungsposition ausfüllt und somit eine Autorität ist. Nach dem Abschied gestandener Spieler im Vorjahr nahm er die Herausforderung Kapitän an. „Es war eine große Umstellung“, sagt er heute. „Ich wollte das annehmen, immer für die erste Mannschaft spielen. Ich sehe mich auch langfristig in Krefeld“, sagt er über seine Identifikation mit dem Club. „Ich wachse in das Amt hinein. Es gelingt mir immer besser.“ Der Erfahrenste im Team ist Michler keineswegs, doch erarbeitet er sich den Respekt der Kollegen durch Leistung und Eifer. „Er gibt immer alles, ist immer zugänglich für seine Mitspieler und bringt eine hohe Spielqualität mit. Er ist das Herz der Mannschaft“, sagt sein Trainer Ronen Gormley. Der Umgang mit dem Team sei auf Augenhöhe, Michler kein Schreihals, der sich Gehör verschaffen müsse. „Er macht das auf natürliche Weise, nämlich durch seine Leistung, seine Taten. Eine Art Leading by doing“, erzählt der Ire Gormley.
Linus Michler lebt in Köln, studiert dort Wirtschaftsingenieurwesen und pendelt mit seinen Kollegen zum Training an den Krefelder Stadtwald. In seiner Freizeit schätzt er Fußball, Basketball oder Tennis. Im Winter schnallt er sich gerne die Skier unter die Füße. Das Nahziel mit dem CHTC aber ist klar: „Der Aufstieg.“ Darauf ist alles ausgerichtet, um dann künftig in der Feld-Saison eine bessere Rolle im Oberhaus zu spielen. Michler trägt die Rückennummer 7 wie sein Vater und seine Schwester Nike. Wiegt das Erbe schwer? „Unser Vater ist dabei ganz entspannt. Er hat uns nie Druck gemacht“, sagt Linus. Doch irgendwie bleibt dieses olympische Gold in der Familie ja doch präsent. „Man schaut natürlich zu den Eltern auf“, sagt der junge CHTC-Kapitän.