Fußball Lea Schüller fährt zur Fußball-WM

Krefeld · Die Bundesliga-Stürmerin aus Hüls ist Teil des Kaders für das Turnier in Frankreich.

Die 21-Jährige Lea Schüller spielt in der Fußball-Bundesliga für die SGS Essen. Ab Juni geht sie bei der WM auf Torejagd.

Foto: Jan Woitas

Die gute Nachricht erreichte Lea Schüller in England. Die Fußballerin aus Hüls, die in der Bundesliga für die SGS Essen spielt, fährt mit zur Weltmeisterschaft nach Frankreich. „Es ist eine Ehre für die WM nominiert zu sein“, schrieb die 21-Jährige am Dienstagnachmittag bei Instagram, gewürzt mit den Stichworten „Glücklich“ und „Traum.“ Die Glückwünsche nahm sie gerne entgegen.

Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg, die Frau des früheren KFC-Mäzens Herrmann Tecklenburg, setzt auf die Stürmerin. Schüller gehört dem 23-köpfigen Kader an. Sollte der Krefelderin keine Verletzung passieren, wird die 1,73 Meter große Angreiferin also ab dem 7. Juni mit auf Torejagd gehen – ihre Spezialität im Trikot des DFB.

In zwölf Länderspielen schoss
die Stürmerin acht Treffer

In zwölf Länderspielen für die A-Nationalmannschaft gelangen ihr bereits acht Tore. Das letzte übrigens im Februar beim 1:0-Sieg über Gastgeber und Mitfavorit Frankreich. Auch in der Bundesliga und DFB-Pokal ist sie mit 55 Treffern in 115 Partien für Essen eine verlässliche Schützin. In der abgelaufenen Saison waren es 14 Tore in 22 Ligaspielen.

Vor zwei Jahren war Schüller kurz vor der Europameisterschaft noch von Ex-Bundestrainerin Steffi Jones aus dem vorläufigen Kader gestrichen worden. Eine Enttäuschung für die Krefelderin, die sich aber aufgrund ihrer Jugend noch genug Zeit einräumte für die Zukunft. Bei der U20-WM 2016 in Papua-Neuguinea verletzte sie sich im Auftaktspiel schwer am Knie und fiel für den Rest des Turnieres aus. Zur Premiere des im November abgetretenen Übergangstrainers Horst Hrubesch erzielte Schüller im April 2018 alle vier Treffer beim Sieg über Tschechien.

Mit 16 Jahren debütierte die Krefelderin in der Bundesliga

Mit gerade einmal 16 Jahren debütierte Schüller in der Bundesliga. Der SGS Essen ist sie immer treu geblieben. Ihr Vertrag bei den Ruhrstädterinnen läuft bis 2020. „Sie ist noch nicht am Ende ihrer Entwicklung“, sagt ihr scheidender Trainer Daniel Kraus, der im Sommer zum SC Freiburg weiterziehen wird.

Schüller, die beim Hülser SV das Fußballspielen unter Jungen lernte und 2012 nach Essen wechselte, blendet den Rummel um ihre Person gerne aus, die nach Aussage ihres Trainers Kraus „fest im Leben steht mit Studium und Fußball.“ Vor allem die Abschlussqualität sticht hervor. Dazu schoss sie das „Nationalmannschafts-Tor des Jahres“ in 2018 bei den Frauen. Ein wuchtiger Distanzschuss beim 3:1 gegen Österreich – in Essen. „Lea ist ein Typ Spielerin, die sich über Tore definiert. Sie arbeitet jetzt auch schon mehr für das Team, verrichtet mehr Defensivarbeit. Da kann sie sich noch weiterentwickeln“, sagt Daniel Kraus, der ansonsten die fußballerischen Eigenschaften der 21-Jährigen hoch schätzt: „Sie bringt viel Tempo mit, eine gute Athletik, ist kopfballstark und beidfüßig.“ Vielseitigkeit nennt man das wohl im Sport. Den Torinstinkt bringt Schüller mit. Kraus: „Das gilt es nun auf hohem Niveau konstant abzurufen.“ Ihr Vorbild sei Marco Reus, sagte Schüller vor wenigen Jahren im Gespräch mit der WZ.

In der Nationalmannschaft wird Schüller auch ihre Essener Mitspielerinnen Marina Hegering, Lena Oberdorf, Linda Dallmann und Turid Knaak wiedertreffen. Die Mannschaft trifft sich am 24. Mai zum letzten Trainingslager vor der WM in Grassau.