Leichtathletik: Schrader peilt die fünf Meter in Peking an
Bayers Zehnkämpfer ist mit Test zufrieden.
Recklinghausen. Verärgert warf Michael Schrader, Krefelds Olympiahoffnung im Zehnkampf, seinen Stabhochsprungstab auf die dunkel- rote Kunststoffbahn im Stadion Hohenhorst. Zum vierten Mal in dieser Saison scheiterte der 21-jährige Sportsoldat an der "Schallmauer von fünf Metern. Doch mit übersprungenen 4,90 Meter stellte er ebenso zum vierten Mal seine persönliche Bestleistung ein. Kein Grund also zur Aufregung.
Doch der 1,83 Meter große und nur 80 Kilogramm schwere Bayer-Sportler ist ein ehrgeiziger Typ. Die neue Bestmarke mit einer fünf vor dem Komma hätte Schrader beim letzten Sprungtest vor Olympia zu gerne gemeistert: "Es sind Millimeter, die mir fehlen. Im Training hat es schon funktioniert. Jetzt muss ich bis Peking warten, sagte er in leicht verärgertem Unterton.
Als Testwettkampf hatte Schrader mit Trainer Torsten Voss die Deutschen Juniorenmeisterschaften in Recklinghausen auserkoren. Der achte Platz im späteren Gesamtklassement unter lauter Stabspezialisten spielte da nur eine zweitrangige Rolle. Bereits am Donnerstag muss Schrader seine Stäbe in Leverkusen abliefern, dann geht das Wettkampfgerät über Frankfurt direkt nach Peking.
Wiedersehen wird Schrader die Stäbe frühestens am 21. August, wenn der Zehnkampf beginnt und im Pekinger Olympiastadion frühmorgens um 9.20 Uhr (3.20 Uhr MESZ) der erste Startschuss fällt. "Michael ist gut vorbereitet. Auch die 14,62 Sekunden über die 110 Meter Hürden waren in Ordnung. Ihm fehlt nach dem intensiven Training allerdings die Spritzigkeit, sagte Trainer Torsten Voss.
Beim Einmarsch der Deutschen Olympiateilnehmer wird Schrader jedoch fehlen. Erst zwei Tage nach der Eröffnungsfeier reist der Blondschopf mit den anderen Zehnkämpfern zunächst nach Japan ins Trainingslager zur Akklimatisierung. Am 18. August erfolgt erst der Einzug ins olympische Dorf.