Rugby: Unterwasserschlacht in Bockum

DUC Krefeld gewinnt in einem packenden Kampf den dritten Platz bei deutschen Meisterschaften im Unterwasser-Rugby.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Vergleichbar mit einem Schwarm hungriger Fische, die um das letzte Stück Brot an der Wasseroberfläche kämpfen, attackieren die Athleten den Ball. Ein Ringen, das zunächst nach einer Art Kampfsport im und unter Wasser aussieht, mit dem Ziel, das Spielgerät in einen am Boden befestigten Korb zu bugsieren.

Hinter dem körperbetonten Sport steckt aber viel mehr als man auf den ersten Blick annimmt. Bei der deutschen Meisterschaft kämpften die besten Unterwasserrugby-Clubs um den nationalen Titel der Randsportart. Zum 50. Geburtstag des Badezentrums fand das Event mit Krefelder Beteiligung in Bockum statt. Als Meister des West-Verbandes sicherte sich der DUC Krefeld früh einen Platz bei dem Turnier, ging hinter Rekordmeister TC Bamberg als einer der Favoriten ins Rennen und wurde der Rolle gerecht.

Im Gruppenspiel gegen den TSV Malsch war eine unglückliche Entscheidung des Schiedsrichters ausschlaggebend für die Niederlage, im Halbfinale wartete dann Meister Bamberg. Dort präsentierten sich die Krefelder defensivstark, brachten das 0:0 über die Zeit, schafften es bis ins Strafwurf-Werfen. Im direkten Duell zwischen Torhüter und Stürmer versagten in einem packenden Krimi aber die Nerven — der entscheidende Ball landete erst nach Ablauf der vorgegebenen Zeit im Korb.

Im Spiel um Rang drei gegen Verbandskonkurrent SV Rheine blieben die Junioren des DUC beim erneuten Strafwurf-Werfen dann ruhig, konnten mit Platz drei Bronze gewinnen. Der TC Bamberg feierte im Finale gegen Malsch die elfte Meisterschaft in Serie.

DUC-Pressewart Sebastian Grothaus war stolz auf seine Mannschaft, sagt: „Wir haben uns sehr gut geschlagen. Dass wir im Strafwurf-Werfen den Final-Einzug verpassen, ist bitter, aber ich bin trotzdem mehr als zufrieden mit der Leistung unserer Jungs.“ Auch Spieler Maximilian Keiten lobte trotz anfänglicher Frustration den Teamgeist: „Wir hatten eine Chance, wenn du dann verlierst, ist das natürlich schade, auch weil wir uns vorgenommen hatten, ins Finale einzuziehen. Dennoch ist der dritte Platz ein Erfolg, und wir müssen uns wenig vorwerfen.“

Keiten kam durch einen Freund vor vier Jahren zu der ungewöhnlichen Sportart und konnte in diesem Jahr mit der deutschen U 21-Nationalmannschaft Vize-Europameister werden. Der junge Athlet erklärt die Vorzüge des Unterwassersports: „Das Unterwasserrugby vereint viele interessante Aspekte miteinander. Neben den körperbetonten Kämpfen um den Ball geht es viel um Ausdauer, Schnelligkeit, Beweglichkeit und Strategie. Dazu kommt, dass wir ein kleiner Kreis sind, in dem man jeden kennt und sich neben der sportlichen Herausforderung immer auf ein Wiedersehen freuen kann.“

Wer Interesse an dem Leistungssport hat, kann jeden Dienstag von 19 bis 20 Uhr beim Training des DUC Krefeld vorbeischauen.