Stute gewinnt Sprint-Cup

Die siebenjährige Baiadera schlägt den Favoriten Donnerschlag um gleich zwei Längen.

Foto: Tuchel

Krefeld. Erst seit knapp zwei Wochen trainiert der gebürtige Sache Jens Hirschberger in seinem Stall auf der Rennbahn am Mülheimer Raffelberg die bereits siebenjährige Stute Baiadera. Am Sonntag gewann sie vor 2000 Zuschauern am Ladies Day den Sprint-Cup um den Preis der Wohnstätte Krefeld leicht mit zwei Längen vor dem Favoriten Donnerschlag und dem krassen Außenseiter Charles Darwn, der wie im Vorjahr Dritter wurde.

Siebenjährige Stuten halten sich im Normalfall nicht mehr in Rennställen auf, sondern sorgen in der Zucht für Nachwuchs. Das wird jetzt auch bei Baiadera geschehen. „Sie verlässt noch am Montag unseren Stall und soll im Gestüt Karlshof gedeckt werden. Es könnte aber sein, dass sie dann noch einmal zu mir zurückkommt und Rennen bestreitet“, sagt Hirschberger. Das Gestüt der Familie Faust befindet sich in Gernsheim bei Darmstadt, dort sind bereits zahlreiche Derbysieger aufgezogen worden.

Es ist international durchaus üblich, tragende Stuten bis zu einer angemessenen Zeit in der Schwangerschaft Rennen bestreiten zu lassen. Oft ist das auch sehr erfolgreich. Züchter des Pferdes ist der Mediziner Dr. Frank Feldmann. Er hat die Stute an eine Besitzergemeinschaft verkauft, zu der auch der Münchner Unternehmer Stefan Oschmann gehört. Ihm übermittelte Jens Hirschberger die Kunde vom Sieg per Handy.

Nur mit dem vierten Platz musste sich Scheich Al Thani aus Katar zufriedengeben, seine in Frankreich trainierte Stute Little Big Shot hatte mit dem Sieg nichts zu tun und endete auf Platz vier. Einen schlechten Tag erwischte der Veteran Smooth Operator mit Steffi Hofer, der nur Vorletzter wurde. Sie hatte mit dem Hengst Diplomat das zweite Rennen um den „Mutter ist der Beste-Preis“ gewonnen. Aber nur, weil Jockey Enki Ganbat mit dem deutlich führenden Another Beat zunächst mit der Hecke kollidierte und anschließend in einer Lücke fast zu Fall kam. Zuvor war Socks mit dem 14-jährigen Robin Weber im Pony-Rennen erfolgreich, das im Gegensatz zur jüngsten Auflage ohne Probleme ablief.

Das Wettgeschäft wurde durch insgesamt neun Nichtstarter getrübt. In einem Rennen liefen drei, in einem anderen nur noch vier Pferde. So blieb der Wettumsatz insgesamt mit 78 741 Euro in einem sehr überschaubaren Rahmen. „Immerhin waren davon fast 40 Prozent noch direkt auf der Bahn“, sagte Rennclub-Präsident Jan Schreurs. 32 337 Euro wurden im Hauptrennen umgesetzt, fünf Wetter trafen mit jeweils 2 000 Euro Auszahlung die Viererwette.