Tennis: Blau-Weiß rettet ein Remis
Krefelder kommen beim Heimdebüt zu einem 3:3 gegen BW Neuss.
Krefeld. Der HTC Blau-Weiß Krefeld hat am 2. Spieltag der Tennis-Bundesliga für die erste Überraschung gesorgt. Auf der heimischen Anlage rang das Team von Chefcoach Olaf Merkel dem TC BW Neuss ein 3:3 ab.
Seit dem Wiederaufstieg 2004 hat der HTC gegen Neuss keinen Punkt geholt. Doch diesmal gelang es den Blau-Weißen, die 700 Zuschauer nicht nur durch erfrischendes Tennis zu begeistern, sondern dem Gäste-Team auch auf Augenhöhe zu begegnen.
Den Anfang machte Nicolas Devilder, der gegen Tobias Kamke trotz einer 3:0-Führung den ersten Satz mit 5:7 abgeben musste. Zwei Satzbälle hatte Devilder beim Stand von 5:4, doch Kamke machte so gut wie keinen Fehler und behielt die Oberhand.
Im zweiten Satz änderte sich dies: Tobias Kamke führte bereits 4:1, doch Devilder kämpfte sich zurück und holte sich den Satz mit 7:6 im Tiebreak. Der Champions-Tiebreak musste die Entscheidung bringen. Und da hatte Kamke die besseren Nerven.
Auf dem Nebenplatz stand der Italiener Alberto Brizzi gegen seinen Landsmann Paolo Lorenzi auf verlorenem Posten. Nur zu Beginn konnte Brizzi mithalten, dann dominierte Lorenzi. Doch auf Routinier Dennis van Scheppingen war aus Sicht des HTC verlass. Da Inigo Cervantes-Huegun schon am Montag bei einem Future-Turnier in Estland antritt und sich die Ausstellung des Visums verzögerte, konnte der Spanier gegen Neuss nicht mitwirken. "Ich hätte ihn gern mal gesehen, aber das war terminlich alles zu eng", sagte Teamchef Olaf Merkel.
Dennis van Scheppingen war mehr als ein Ersatz. Der 35-Jährige ließ dem Österreicher Andreas Haider-Maurer im ersten Satz keine Chance (6:2). Im zweiten kam Haider-Maurer besser ins Spiel, van Scheppingen unterliefen zu viele Fehler (2:6). Mit seiner Erfahrung war der Niederländer im Champions-Tiebreak aber wieder zur Stelle und sicherte den Punkt für Krefeld (10:7). "Wir können immer auf ihn zählen", so Merkel.
Zählen konnte der HTC auch auf die Fähigkeiten von Diego Junqueira. Zwar trennen Junqueira und seinen Gegner Marco Chiudinelli über 100 Ränge in der ATP-Liste, doch auf dem Platz war davon nicht viel zu sehen. Nach 3:6 im ersten Satz holte sich Junqueira den zweiten Satz mit 6:3 und gewann den Entscheidungs-Tiebreak mit 10:7. "Diego Junqueira hatte einen großen Anteil am Punktgewinn, er hat überragend gespielt", lobte Merkel.
Denn auch im Doppel mit Alberto Brizzi spielte Junqueira stark und holte gegen Chiudinelli/Lorenzi den dritten Punkt für den HTC. Fast wäre ein Sieg möglich gewesen. Doch gegen das starke Doppel Kamke/Reister waren Nicolas Devilder und Dennis van Scheppingen chancenlos. Zufrieden konnte Merkel dennoch sein: "Das ist ein Punktgewinn für uns."