Tennis-Bundesliga lockt mit Stars und Spannung
Beim Frühjahrstreffen der Teamchefs in Krefeld herrscht Einigkeit: Die kommende Saison hat keinen eindeutigen Favoriten.
Krefeld. Die Teamchefs der Tennis-Bundesliga sind sich einig. Auch in diesem Jahr ist die Meisterfrage nicht eindeutig zu beantworten. Das wurde deutlich auf dem Frühjahrstreffen der Vertreter der deutschen Eliteliga in Krefeld, die sich den Leitspruch „Weltklasse im Club“ zum Motto gemacht hat. Alexander Legsding, Teamchef von Kurhaus Aachen, ist der Meinung, dass das Rennen völlig offen ist: „Meister kann jeder werden, auch Krefeld, das im Vorjahr Verletzungspech hatte.“
Der Deutsche Meister Gladbacher HTC will seinen Titel verteidigen. Aber dessen Teamchef Henrik Schmidt glaubt eher an einen Fünfkampf. Krefeld zählt er neben Halle, Kurhaus Aachen, Mannheim und Gladbach dazu: „Jeder kann jeden schlagen, wenn man sich die Meldungen so ansieht. Für Gerald Marzenell, Teamchef von GW Mannheim, ist die Bundesliga sogar die „beste Liga der Welt.“ Er lobt vor allem die Ausgeglichenheit. Marzenell sagt: „Es gibt kein Wettrüsten mehr wie früher. Manche Etats haben sich halbiert. Spitzenspieler rufen nicht mehr so viel auf wie früher, weil eben auch weniger Geld ausgegeben wird. Wir arbeiten nicht mehr gegeneinander, sondern miteinander.“
Die Titelfrage steht bei den nur noch neun Teams, die in diesem Jahr die Bundesliga bilden — Aufsteiger Bremerhaven ist in Insolvenz gegangen —, nicht unbedingt im Vordergrund. Es wird deutlich, dass der Schaukampf-Charakter, der die Spielklasse auch für die neutralen Zuschauer attraktiv macht, im Fokus steht. Das Wohl des Einen ist auch das Wohl des Anderen. Blau-Weiß-Teamchef Olaf Merkel sagt: „Die Ausgeglichenheit der Liga wird immer extremer. Das macht es so spannend. Die Kadertiefe der Bundesligisten ist gut. Unsere Mannschaft ist gut aufgestellt. Wir wollen vier tolle Heimspiele bieten. Die Leute sollen begeistert nach Hause gehen. Wir streben an, dass der Zuschauerschnitt wieder über 1000 liegt.“
Schließlich werden die Zuschauer auch in Krefeld wieder den einen oder anderen prominenten Spieler zu sehen bekommen, angefangen natürlich mit dem Italiener Paolo Lorenzi, der sich im Vorjahr mit seinen beherzten Auftritten zum Publikumsliebling im Stadtwald aufschwang. Zudem gehen auch Horacio Zeballos, Inigo Cervantes oder Jürgen Melzer wieder für Blau-Weiß auf die Asche. Deutsche Spieler wie Tommy Haas, Dustin Brown, Philipp Kohlschreiber oder die Zverev-Brüder sollen im Dienste anderer Klubs auch in dem einen oder anderen Bundesliga-Spiel zu sehen sein. Wann und wo, das ist aber nicht sicher — Turniere genießen für viele gut platzierte Bundesliga-Spieler immer noch Vorrang.
In diesem Jahr wird es wegen der Bremerhavener Malaise nur einen Absteiger geben statt zwei. Das dürfte den Druck für das eine oder andere Team im Abstiegskampf etwas verkleinern.