Fußball Teutonia St. Tönis: Aufstieg in die Oberliga ist jetzt das erklärte Ziel
St. Tönis · Verein ist auf dem besten Weg, zwei Jahre nach dem Aufstieg in die Landesliga den nächsten Sprung zu schaffen. Das sind die Gründe für den sportlichen Erfolg.
Der Aufstiegsexpress rollt. Acht Siege in Serie, seit zehn Spielen ungeschlagen und Rang zwei mit neun Punkten Vorsprung sprechen eine eindeutige Sprache: Teutonia St. Tönis steckt eine Partie vor dem Ende der Hinrunde gut positioniert im Oberliga-Aufstiegsrennen. Zeigten die Verantwortlichen zum Saisonstart noch Zurückhaltung beim Thema Aufstieg, so legen sie diese langsam ab. Trainer Bekim Kastrati: „Wir wollen unsere Position halten, dafür werden wir alles versuchen. Mein persönliches Ziel ist die Oberliga, am liebsten mit St. Tönis.“
Als Überraschung ist es keineswegs zu bewerten, dass sich St. Tönis als Verfolger von Tabellenführer Sterkrade-Nord etabliert haben, denn bereits die Sommertransfers um den Ex-Fischelner Kevin Breuer unterstrichen die Ambitionen. Die Sportliche Leitung um Holger Krebs hat den Kader der vergangenen Spielzeit gekonnt ergänzt. Kastrati scheint es gelungen zu sein, aus seinen zahlreichen Neuzugängen sowie den vielen Einzelkönnern ein Team geformt zu haben. Zudem hat der Übungsleiter eine Ergebniskrise zwischen dem vierten und sechsten Spieltag gekonnt gemanagt. „Die negative Phase haben wir gemeinsam gut überstanden.“
Auf dem Platz hat Top-Transfer Breuer erwartungsgemäß eine Führungsrolle eingenommen. Allerdings nicht auf seiner angestammten Position auf der Zehn, sondern etwas defensiver. „Nach Absprache mit Kevin setzen wir ihn vermehrt auf der Sechs ein. Da fungiert er als Denker und Lenker unseres Spiels, so einer hat uns in der vergangenen Saison gefehlt“, erklärt der ehemalige Bundesliga-Profi. Eine Abhängigkeit von Breuer besteht nicht. Kastrati: „Unser Kader ist breit genug aufgestellt, um Ausfälle zu ersetzen.“
Ein Ausnahmespieler ist auch Burhan Sahin. Der Stürmer ist mit elf Saisontoren Top-Torjäger, doch das Gewinnen klappt auch ohne ihn. Während Sahins Abwesenheit, aufgrund einer Rot-Sperre und von Urlaub, wusste sich der 18-jährige Ndrin Maloku in Szene zu setzen. Der Neuzugang aus der U19 des TSV Meerbusch steht bei vier Saisontreffern.
Sorgenkind war in der Vergangenheit die Abwehr. Doch mit 17 Gegentoren – nur Spitzenreiter Sterkrade-Nord ist besser (16) – hat Kastrat auch hier die passende Lösung gefunden. Personell ragen im Defensivverbund drei Dauerbrenner heraus: Keeper Felix Burdzik, der im Sommer aus Kapellen kam, Linksverteidiger Phillip Baum, der vom VfR Fischeln nach St. Tönis gewechselt ist und Allrounder Kai König. Der „Ur-Teutone“ König spielt da, wo er gebraucht wird. Kastrati: „Gerade bei Kai freut mich die Entwicklung. Er macht weniger Fehler, gibt immer 110 Prozent und ist als Allzweckwaffe unverzichtbar.“
Einen weiteren Grund für den bisherigen Saisonverlauf sieht Kastrati in der Tatsache, dass er bisher wenig bis gar keine Verletzten zu beklagen hat. Allerdings fehlt dem Coach neben Rene Jansen der erhoffte „Kopf der Mannschaft“: Jan Siebe. Er konnte verletzungsbedingt noch nicht mitwirken. Kastrati: „Wir hoffen, dass er in der Rückrunde wieder einsteigen kann.“
Die Kehrseite des Erfolgs ist dem Trainerteam bewusst. Kastrati: „Ich möchte keinen meiner Spieler abgeben. Doch wir sind uns darüber im klaren, dass die Möglichkeit besteht, dass im Winter Spieler mit dem Wunsch nach mehr Spielzeit den Verein verlassen wollen.“ Ein Kandidat für eine Luftveränderung wäre Darius Strode. Der großgewachsene Offensivspieler war in der vergangenen Spielzeit noch zweitbester Torschütze, seit Sommer stand er lediglich dreimal über die volle Distanz auf dem Feld. Ein weiterer Wechselanwärter wäre Toni Weis, der sich bisher nicht durchsetzen konnte.