VfB Uerdingen gegen Linner SV: Die ungleichen Nachbarn
In der Bezirksliga trennen den VfB Uerdingen und den Linner SV Welten. Am Sonntag treffen beide Clubs aufeinander.
Krefeld. Krasser geht’s eigentlich nimmer — rund vier Kilometer liegen räumlich zwischen den Ortskernen von Uerdingen und Linn, sportlichen hingegen trennen den VfB Uerdingen und den Linner SV Welten. 14 Spiele sind gespielt, happige 28 Punkte liegen zwischen den beiden Fußball-Bezirksligisten — zwischen Platz eins und Rang 16. Uerdingen schielt Richtung Landesliga, Linn schaut bange gen Kreisliga A.
Da im Mai mit dem Hülser SV, dem TSV Bockum und dem VfR Fischeln II gleich drei Krefelder Teams aus dieser Liga abgestiegen sind, ist das Treffen am Sonntag an der Kurkölner-Straße (14.30 Uhr) das einzige Stadtderby in dieser Spielzeit. So nah die Stadtkerne zueinander liegen, so eng ist auch die Beziehung der Trainer zueinander. Für 90 Minuten aber ruhen am Sonntag die Sympathien zwischen VfB-Trainer Stefan Rex und dem Linner Joachim Dünn.
Rex gibt denn auch ein ganz klares Ziel vor: „Wir wollen ungeschlagen in die Winterpause gehen und den Abstand zu den direkten Konkurrenten halten oder sogar ausbauen.“ Zumal insbesondere der Zweitplatzierte TSV Wachendonk-Wankum nur auf einen Ausrutscher des Titelaspiranten wartet. Joachim Dünn hat andere Konkurrenz im Auge. „Wir müssen nur zum richtigen Zeitpunkt unser vorhandenes Potential abrufen, dann können wir auch mit Mannschaften wie Hinsbeck, Straelen II, Budberg oder Sonsbeck mithalten. Aber vielleicht erwischen wir Sonntag einen guten Tag.“
Seit Jahren tauschen sich beide aus, funken fußballerisch auf der gleichen Wellenlänge. „Ich schätze Joachim sehr, tausche mich gerne mit ihm aus. Ich hoffe, dass er mit Linn am Ende die Klasse halten kann“, sagt Rex. Dünn sieht im VfB Uerdingen durchaus ein Vorbild: „Man hat am Rundweg nach dem Abstieg aus der Landesliga die Ruhe bewahrt und mit viel Weitblick einen konsequenten Neuaufbau mit jungen Spielern gemacht. Eine gute Arbeit, die sich auszahlt.“
Der VfB Uerdingen spiele eine beeindruckende Saison. „Aber ein Derby hat eigene Gesetze“, sagt Dünn. Rex will da nicht widersprechen: „Wir fahren nicht zum Abstiegskandidaten Linn, sondern primär zu einem Nachbarschaftsderby. Das hat auch für uns eine sehr hohe Bedeutung.“