Wasserball: Käpt’n Luczak ist ganz in seinem Element
Der Athlet von Bayer 08 ist früh mit seinem Sport in Berührung gekommen.
Krefeld. Wenn es so etwas wie Bestimmung im Sport gibt, dann trifft dies auf Bartek Luczak zu. Das Wasser ist sein Element. 27 Jahre ist der Pole, und als die Wasserballer von Bayer Uerdingen für den scheidenden Kapitän Tim Wollthan einen Nachfolger suchten, war die Wahl schnell getroffen. Bartek Luczak wurde der Wasserball in die Wiege gelegt. In Gorzow Wielkopolski (dt. Landsberg a.d. Warthe) geboren, lernte er mit drei Jahren bei seinem Vater Irek schwimmen.
Keine zwei Jahre später, als die Familie nach Deutschland kam, begeisterte er sich für den Wasserball. Kein Wunder in dieser Familie. Sein Großvater Richard trainierte bereits die polnische Nationalmannschaft und ist bis heute eine Trainerlegende in Polen. Vater Irek, selber ehemaliger polnischer Nationalspieler, förderte ihn als Trainer bei seinem ersten Verein SV Weiden.
Bartek Luczaks Talent wurde schnell entdeckt. 65 mal spielte er in deutschen Jugend- und Juniorenmannschaften. Den Sprung in die deutsche Senioren-Nationalmannschaft schaffte er zur Freude des polnischen Verbandes nicht. Bisher spielte er 50 mal für Polen, und freut sich schon auf den Februar 2015. Dann spielt er mit der Nationalmannschaft in seinem Geburtsort um die Qualifikation zur Europameisterschaft in Belgrad. Und wer weiß, vielleicht kommt es in der 2. Runde zu einer Begegnung mit dem deutschen Team.
Luczak, der seit zehn Jahren für den SV Bayer 08 spielt, arbeitet in Teilzeit als Chemie-Ingenieur und studiert gleichzeitig in einem Vollzeitstudium an der FH Niederrhein, um den Master im Chemie-Ingenieurwesen zu erlangen. Bei vier Trainingseinheiten in der Woche, zusätzlichen Einheiten — ein bis zwei — vor der Arbeit und Einheiten im Kraftraum bedarf es eines klugen Zeitmanagements, zumal er noch Zeit mit seiner Lebensgefährtin verbringen will, die — wie könnte es auch anders sein — auch Wasserball spielt. Am Samstag führt er sein Team in der dritten Runde des DSV-Pokals gegen den SV Cannstatt in der Traglufthalle am Waldsee an. „Gegen Cannstatt hatten wir in den letzten Jahren leider eine negative Bilanz“, sagt Luczak und man ahnt, dass er dies mit seinem Team nun ändern möchte.