1:1 gegen Wülfrath: Untröstliche Fischelner

Der Niederrheinligist kassiert gegen Wülfrath Sekunden vor dem Abpfiff den Ausgleich.

Fischeln. Mit hängendem Kopf schlichen die Spieler des VfR Fischeln vom Feld, auf der Gegenseite beglückwünschten sich die Kicker des 1. FC Wülfrath noch zum 1:1, das erst wenige Minuten zuvor gefallen war. Es war eines dieser Ergebnisse, über das sich VfR-Trainer Dieter Hußmanns vor dem Spiel gefreut hätte, das aber im Nachhinein aufgrund des Spielverlaufes Unzufriedenheit bei den Verantwortlichen des Krefelder Fußball-Niederrheinligisten auslöste. Da war mehr drin als nur ein Punkt, das drückten nicht nur die Mienen der Beteiligten aus.

"Trotz aller Enttäuschung ziehe ich den Hut vor der Leistung meiner Mannschaft. In manchen Situationen fehlt eben noch ein Stück Routine. Wir hatten die Vorentscheidung auf dem Fuß", sagte Trainer Dieter Hußmanns. Was er meinte, waren die Fischelner Kontersituationen in der Schlussphase einer umkämpften Begegnung, die aber ungenutzt blieben. Zu diesem Zeitpunkt lag der VfR durch das Tor von Deniz Yilmaz (37.) mit 1:0 vorne, der nach einer Standardsituation und dem Kopfball von Henning Niedmers den am Boden liegenden Wülfrather Torhüter Bastian Honnacker überwunden hatte.

Für Fischeln, das mindestens einen Punkt wollte, um nach den beiden jüngsten Niederlagen im Pokal und in Hiesfeld keine Negativserie aufkommen zu lassen, fiel dieses Tor zum günstigsten Zeitpunkt. Die Gäste hatten bis dato ein leichtes Übergewicht im Mittelfeld, bis ihnen das Gegentor vorübergehend den Wind aus den Segeln nahm. Ein Kipka-Tor wurde von der souveränen Schiedsrichterin Caroline Telahr (Essen) wegen vermeintlicher Abseitsstellung nicht anerkannt (43.). Nach der Pause traf Deniz Yilmaz, der neben Burhan Sahin und Ömer Uzbay stürmte, zunächst den Außenpfosten (50.), dann rissen die Gäste mit zunehmender Spielzeit das Spiel an sich. Fischeln suchte das Heil in den Konterattacken, und fast wäre diese Taktik aufgegangen, wenn Benjamin Richter (77.) und Sahin (85.) ihre Chancen zu Toren genutzt hätten.

So kam es, wie es im Fußball häufig passiert, wenn eine Mannschaft den Sieg nicht frühzeitig unter Dach und Fach bringt. Ein langer Ball in den Fischelner Strafraum wurde von Maik Noldes (90.) zur, aufgrund der Spielanteile, nicht unverdienten Punkteteilung verwertet. Im Gegenzug hatte Uzbay noch eine sehr gute Chance auf den späten Siegtreffer - vergebens.

Für den VfR, der durch seine zahlreichen Verletzten immer noch arg gebeutelt ist, war dies ein Achtungserfolg gegen den Tabellendritten aus Wülfrath, den einige Liga-Beobachter sogar als Geheimfavoriten auf den Aufstieg handeln.