Interview mit Fischeln-Trainer Cherfi: „Ich habe immer an unsere Chance geglaubt“
Josef Cherfi hat den VfR Fischeln in die Oberliga geführt. Im WZ-Interview blickt der 45-Jährige auf die aufregende Saison zurück.
Fischeln. Beinahe hätte Josef Cherfi bereits 2007 mit dem Linner SV die Meisterschaft in der Fußball-Landesliga gewonnen. Doch der SC West war am Ende fünf Punkte besser. Am vergangenen Sonntag feierte Josef Cherfi nun aber seinen größten Erfolg als Trainer. Der Aufstieg des VfR Fischeln in die Fußball-Oberliga war zudem der bedeutendste Triumph des Klubs in der Historie. WZ-Mitarbeiter André Lerch sprach mit dem 45-jährigen ehemaligen Landesliga-Torhüter.
Vor einem Jahr war Fischeln gerade aus der Niederrheinliga abgestiegen. Sie kamen und krempelten den Kader komplett um. Haben Sie mit dem direkten Wiederaufstieg gerechnet?
Cherfi: Wir haben damals sehr gute Einzelspieler geholt. Die Mannschaft hat sich in der Vorbereitung schnell gefunden. In den ersten Wochen der Saison fehlte uns noch etwas die Abstimmung. Ich habe darauf hingewiesen, dass wir einige Wochen brauchen würden. Dann haben wir aber an Konstanz gewonnen. Wir haben zudem viele Charaktere im Kader, die unbedingt aufsteigen wollten. Das macht es für einen Trainer natürlich einfacher.
Die Tabellenspitze war im Frühherbst weit weg. Hatten Sie mal Zweifel daran, das Projekt könnte misslingen?
Cherfi: Nein. Es gab natürlich solche Spiele, da wussten wir, dass wir gewinnen müssen. Zum Beispiel das Hinspiel gegen Viktoria Goch (2:0-Sieg, d. Red.). So konnten wir immer weiter den Abstand verkürzen. Auch nach der Niederlage in Goch (0:1, d. Red) habe ich nicht daran gezweifelt, dass wir noch eine Chance bekommen. Und wir haben wieder Konstanz gezeigt.
Die Verletzungen einiger Stammspieler hat der VfR immer gut weggesteckt.
Cherfi: Wir sind in der Rückrunde in der Breite stärker geworden. So konnten wir alles kompensieren.
Ihre Trainingsarbeit gilt als abwechslungsreich. Sie nehmen auch gerne mal Elemente abseits des Fußballs auf. Training im Wasser oder mit Bodybuildern. Wieso?
Cherfi: Das Training muss abwechslungsreich bleiben. Es muss immer neue Reize setzen. Das gilt auch für die kommende Saison.
Wird die Mannschaft denn so zusammenbleiben?
Cherfi: Die Planungen laufen auf Hochtouren. Sobald Präsident Thomas Schlösser von der Kreuzfahrt zurück ist, wird es weitergehen. Es sieht danach aus, dass David Machnik wohl zu Fortuna Düsseldorf II wechselt. Hinter Michael Killich steht berufsbedingt noch ein Fragezeichen.
Am Sonntag geht es im letzten Saisonspiel gegen den SV Neukirchen daheim. Welchen Stellenwert hat die Partie jetzt noch?
Cherfi: Wir werden das Spiel noch einmal richtig ernst nehmen. Schließlich wollen wir zuhause ungeschlagen bleiben und mit einem Sieg feiern. Dann kommt eine kurze Sommerpause. Die Oberliga beginnt früh.