Wasserball: Bayers Damen haben Vorrang

Mit Start in die neue Saison haben sich die Krefelder Teams erstaunlich große Ziele gesetzt.

Krefeld. Die neue Saison beginnt bei den Wasserballern des SV Bayer Uerdingen mit einem Prioritätenwechsel. Nach "heißen Diskussionen", wie Wasserballwartin Edith Seyfert erklärte, haben die Damen des SV Bayer zukünftig Priorität im Verein. Das Team von Sybille Kaisers spielt im EWC-Cup international und will in der Liga Platzhirsch Blau-Weiß Bochum angreifen. Auf der anderen Seite müssen die Herren des SV Bayer einen großen Umbruch verkraften.

Einige Leistungsträger verlassen den Verein. Torhüter Moritz Schenkel, Torgarant Sven Rößing und Jan Obschernikat wechseln zum Konkurrenten ASC Duisburg. Dem ASC scheint mit diesen Verstärkungen ein Platz im Finale um die Deutsche Meisterschaft sicher. Mit Tilo Kaiser hört eine andere Stütze der Mannschaft auf. "Das ist natürlich ein herber Verlust. Jetzt ist die Jugend gefordert", sagt Edith Seyfert. Die Zugänge im Team von Pia Schledorn können die Löcher im Kader nur unzureichend stopfen. Lucca Janzen kommt von der SVK 72, Torhüter Tobias Schweihoff war beim ASC Duisburg nur zweite Wahl. Auch Torhüter Christian Schroers (SSF Aegir) dürfte kaum die Klasse eines Moritz Schenkel haben.

Anders stellt sich die Situation bei den Bayer-Damen dar. Zwar verlässt Co-Trainerin Denise Niechtial den Beckenrand, doch Abgänge von Spielerinnen gibt es nicht zu beklagen. Im Gegenteil: Das Team wird durch gestandene Spielerinnen verstärkt. Nina Wengst (Centerposition) kommt von der SG Neukölln zurück. Ebenso wie Torhüterin Clara Drees, die zum Kreis der Nationalmannschaft gehört.

Auch Maraike Kreutzner (aus Wuppertal) spielte bereits beim SV Bayer. "Die haben sich alle bei uns gemeldet", erklärt Seyfert. Im Europapokal geht es für die Damen in der zweiten Runde des EWC-Cups nach Russland.

Bei der Schwimmvereinigung Krefeld setzt die Sportliche Leitung auf die Jugend. "Es gibt keine großen Verstärkungen. Diese haben sich zerschlagen", sagt Udo Lünebrink. Jens Goldbaum und Christian Jünemann stehen für die erste Mannschaft nicht mehr zur Verfügung. Torhüter Oliver Greck wechselt nach Rheinhausen. Spieler wie Philipp Stachelhaus sollen nachrücken. Von den SSF Aegir kommt Michael Pioch. Die Stärke der Truppe wird in der mannschaftlichen Geschlossenheit liegen, denn Trainer Gábor Bujka betreut ein gewachsenes Team. In der Hauptrundengruppe B will die SVK oben mitspielen. "Unser Ziel ist der Aufstieg, ohne jedoch Druck aufzubauen. Denn es soll bei uns auch um den Spaß gehen", sagt Lünebrink.

Alles andere als spaßig stellt sich die Situation bei den SSF Aegir Uerdingen dar. Die erste Mannschaft ist für die zweite Liga gemeldet, doch wer endgültig für Aegir antreten wird, ist erst Ende Oktober sicher zu sagen. Der Verein hat sich nach finanziellen Problemen stabilisiert, vollständig genesen ist er nicht. "Vor sechs Monaten waren wir klinisch tot, jetzt geht es uns besser, aber es ist noch nicht alles aufgearbeitet. Wir denken von Woche zu Woche. Bisher ist alles gut gegangen", sagt Vorsitzender Dieter Idel.