Mathe und Medizin in den Ferien

Julian Stiller nutzt die Angebotspalette der Marienschule zur Förderung seiner Talenten.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Kann man mit Mathe und Medizin die Menschheit retten? Um diese Frage drehte sich alles bei der Deutschen Schülerakademie in Mecklenburg-Vorpommern, von der Julian Stiller noch ein halbes Jahr später begeistert erzählt.

16 Tage lang hat sich der 18-jährige Gymnasiast der Marienschule mit anderen naturwissenschaftsbegeisterten Schülern aus ganz Deutschland mit Seuchen und Epidemien beschäftigt — in den Sommerferien. „Wie wird zum Beispiel Ebola übertragen, wie erkennt man die Erkrankung, und wie behandelt man sie?“

An diesen Fragestellungen haben die Schüler mit zwei Dozenten für Mathematik und Medizin gearbeitet. „Wir haben aber auch darüber gesprochen, wie lukrativ das Geschäft mit Medikamenten ist“, erzählt Julian Stiller.

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Mathe, Biologie und Politikunterricht in der Schule reichen dem 18-Jährigen nicht. Er will einfach mehr wissen. Über die Finanz- und die Flüchtlingskrise oder die mehr als angespannte Beziehung zwischen Nordkorea und den Vereinigten Staaten von Amerika. Darüber, wie der menschliche Körper funktioniert. „Das finde ich richtig faszinierend.“ Ob die Summerschool der Konrad Adenauer Stiftung, die Deutsche Schülerakademie, Mathe-Olympiade oder Altsprachen-Wettbewerb — die Angebotspalette an der Marienschule zur individuellen Förderung von Talenten ist breitgefächert.

Begabungen zu fördern — das gehört im besten Fall zu den Aufgaben eines jeden Lehrers. „Fallen Schüler durch überdurchschnittliche Leistungen im Unterricht oder besonderes Engagement im Schulleben auf, werden ihnen von Lehrern fachbezogen zusätzliche Angebote vorgestellt“, erklärt Lateinlehrerin Sigrid Klecker.

Klecker kümmert sich an der Marienschule um die Förderung besonderer Begabungen, wählt dabei mit Schülern wie Julian Stiller passende Angebote aus.

Mit welchen Algorithmen berechnet man die Ansteckung und Verbreitung einer Epidemie? Wie viele Impfungen braucht es bei einer bestimmten Anzahl von Erkrankten, um eine Seuche auszurotten? Nur 15 Schüler pro Kurs, zwei Wochen statt einer Doppelstunde Zeit, um sich mit einem Thema zu befassen, in die Tiefe zu gehen — „das hatte nichts mit Schule zu tun“, schwärmt Julian Stiller von der Schülerakademie. Und der 18-Jährige weiß das zu schätzen: „Oft gibt es ein Fördersystem für leistungsschwache Schüler. Bei uns an der Marienschule gibt es auch ein Fordersystem. Das finde ich super!“