Auf die Plätze, fertig, Spaß!
Bei der Veranstaltung „Crossover Burg Linn — Sport trifft Kultur“ kooperiert der Stadtsportbund gemeinsam mit dem Museum. Premiere ist am Samstag, 12. Mai.
Krefeld. Ein Ultralauf, Ritter, die gegen Feuerwehrmänner antreten, eine Kleinkunstbühne, auf der gesungen, getanzt oder geschauspielert wird, Parcours-Läufer, die über den Vorhof der Burg Linn turnen und ein Fifa-Turnier in der Schiffshalle. Wenn sie über das Programm zu „Crossover Burg Linn — Sport trifft Kultur“ reden, dann leuchten die Augen von Jennifer Morscheiser und Jens Sattler (crossover bedeutet übersetzt „Kreuzung, Überschneidung“, Anmerk. d. Redaktion). Die Leiterin des Museums Burg Linn und der Geschäftsführer des Stadtsportbundes Krefeld fiebern der Veranstaltung am Samstag, 12. Mai, regelrecht entgegen. Schließlich ist es eine riesige Kooperation zwischen den Bereichen Kultur und Sport und darüber hinaus eine einmalige Gelegenheit, ein Publikum anzusprechen, das sonst nicht ins Museum oder ins Stadion geht. „Normalerweise besteht zwischen uns eine Art Konkurrenz, wird die Kultur in den Haushalten eher bevorzugt“, erklärt Sattler. „Aber mit dem ersten Krefelder Kulturlauf zeigen wir, dass wir gemeinsam stark sind.“ So wird rund um die Läufe, die mehrere Distanzen umfassen (siehe Kasten), ein Kulturprogramm angeboten, bei dem auch das Deutsche Textilmuseum teilnimmt. Die Eingebung zu der Kooperation hatte Sattler im vergangenen Jahr auf einer Veranstaltung, bei der er Jennifer Morscheiser spontan angesprochen hatte. „Ich fragte: Sollen wir nicht etwas zusammen machen?“, erzählt er. Natürlich war die Museumsleiterin von diesem Vorschlag hellauf begeistert, stellte aber von vornherein klar: „Wir wollen mehr sein als nur eine Kulisse. Laufen schön und gut, aber das Kulturprogramm darf nicht fehlen.“ Es folgte ein reger Austausch, bei dem man sich „vor Ideen kaum retten konnte“, wie Morscheiser verrät.
So ist die obige Aufzählung nur ein kleiner Teil einer unendlich langen Liste, die viel Spaß verspricht und für Krefeld mit dem Ultralauf eine Premiere bereithält. „Wir treten selbstverständlich ebenfalls an“, sagen Morscheiser und Sattler grinsend. Damit die Teilnehmer „vor Langeweile nicht umfallen“, wie die Museumsleiterin es formuliert, stehen am Rand unter anderem die historische Feuerwehr und Straßenmusiker parat. „An diesem Tag wird für jeden etwas dabei sein“, sind sich die beiden sicher. Sie sehen das Crossover als Möglichkeit, Geschichte auf Sport und Populärkultur treffen zu lassen. Das kostet. Zu den Zahlen wollen sich Morscheiser und Sattler nicht äußern, sagen aber, dass sie für ihre Sache die Werbetrommel ziemlich gerührt hätten — und zwar so effektiv, dass sie unter anderem die Sparkasse Krefeld, den Chemiepark und den Hafen für sich begeistern konnten. Und weil man solch eine Veranstaltung alleine nicht stemmen kann, unterstützen ehrenamtliche Helfer die Aktion — damit das Ganze auch ein Erfolg wird. „Sehen Sie es uns aber bitte nach, wenn nicht alles auf Anhieb klappt“, sagt der Vorsitzende des Stadtsportbunds Dieter Hofmann. „Es ist schließlich eine Premiere.“ Und da könne bekanntlich auch mal etwas schief gehen. Das hoffen die Verantwortlichen jedoch nicht. Sie können sich vorstellen, mit der Veranstaltung in Serie zu gehen, wenn sie gut angenommen wird. Eine Vorstellung, bei der ihre Augen wieder anfangen zu leuchten.