Nach Streit mit Erben: Krefeld will Mondrian-Bilder zeigen
Krefeld. Durch den Streit mit den Erben, die vier Werke des Künstlers einfordern, ist das Kaiser-Wilhelm-Museum zu dem Entschluss gekommen, die Bilder in einer kommenden Ausstellungen zu zeigen.
Seit Anfang der Woche ist ein Streit öffentlich geworden, in dem vier Werke des Künstlers Piet Mondrian, die sich im Krefelder Kaiser-Wilhelm-Museum befinden, zurückgefordert werden. Erben des Künstlers sind der Ansicht, dass diese dem Museum nicht gehören. Mondrian habe sie dem Institut nur ausgeliehen. Die Stadt, die das Museum betreibt, sieht das anders. Sie ist sich sicher, dass Mondrian dem Museum die Werke geschenkt hat. Insgesamt geht es sogar um acht Bilder, vier davon sollen von einem ehemaligen Museumsdirektor Paul Wember gegen andere Werke getauscht worden sein. Unterlagen aus den 1920er Jahren, die die eine oder die andere Seite beweisen, gibt es kaum noch.
Während dieser Diskussion schlummern die Werke im Depot der Kunstmuseen. Nun hat die Stadt auf WZ-Anfrage erklärt, dass sie plant, die vier Werke in einer der kommenden Sammlungspräsentationen in den nächsten Monaten zu zeigen. Gunnar Schnabel, der Anwalt, der die Erben vertritt, hat in einem Radio-Interview bereits angekündigt, dass sein nächster Schritt eine Klage auf Herausgabe und Schadenersatz in den USA sein wird.
Das könnte teuer werden, denn alle acht Bilder haben laut Schnabel zusammen einen dreistelligen Millionenwert und auch für die Sammlung in Krefeld wäre das ein Verlust. „Piet Mondrian war Mitbegründer der Künstler- und Architektengruppe „De Stijl“, die wegweisend für das Bauhaus war. Die Arbeiten passen allein deshalb perfekt zur Bauhaus-Stadt Krefeld. Es handelt sich um vier herausragende, repräsentative Beispiele für das Wirken des Künstlers, die wir immer wieder in unterschiedlichem Kontext ausstellen", erklärt Katia Baudin, Leiterin der Krefelder Kunstmuseen.