Mehr Licht für die Pauluskirche
Das Gotteshaus an der Hülser Straße braucht eine neue Beleuchtung. 100 000 Euro wurden nun in die Installation investiert.
Inrath/Kliedbruch. „Und Gott sprach: Es werde Licht“ — so heißt es im ersten Buch Mose, am Anfang des Alten Testaments. Diesen Satz hat das Team um Pfarrer Ekkehard Roth von der evangelischen Pauluskirchengemeinde zum Motto seines aktuellen „Godima“ („Gottesdienst mal anders“) genommen. Denn in dem Kirchenraum wurde jetzt eine nagelneue Beleuchtung installiert. Anlass genug, das zu thematisieren. „Unsere Gottesdienste“, sagt Pfarrer Roth, „haben keine feste Liturgie; jeder ist ein Unikat.“ Meditation oder die Beteiligung der Besucher sind Elemente, die sich um ein festes Thema ranken zu dem auch immer Fachleute eingeladen werden. „Wir öffnen uns in den Alltag“, so Roth.
Morgen kommt eine blinde Frau. Sie berichtet davon, wie es sich ohne Licht lebt. Der Organist Rolf Hennig-Scheifes improvisiert auf der Orgel zum Thema Licht. Und der Beleuchtungsplaner Stephan Gotzes stellt das Projekt in der Kirche vor. Denn der Untertitel von Godima lautet: „Licht hören, sehen, fühlen.“ Stephan Gotzes aus der Paramentendynastie Gotzes hat sich schon vor der Jahrhundertwende auf Lichtplanung verlegt. Sein Vater hatte die Ausgestaltung von Kirchenräumen zu seinem Steckenpferd gemacht. Dann bat man ihn: „Das ist so schön, aber es fehlt das Licht.“ Also verlegte man sich auch auf diesen Teil der Ausstattung.
1996 gründete Stephan Gotzes die eigene Werkstatt. Inzwischen hat er Büros in Nord- und Süddeutschland und gestaltet in ganz Europa. Jetzt erweitert er den Betrieb Ende des Jahres ein weiteres Mal. In der Pauluskirche hat er LED-Beleuchtung eingesetzt. „Das Wichtigste ist die Atmosphäre in der Kirche“, erklärt er, „es können jetzt 30 unterscheidbare Lichtszenarien geschaltet werden.“ Gottesdienste, Konzerte, Meditationen, Trauungen, Taufen, Trauerfeiern werden jeweils ins richtige Licht gerückt. Und der Stromverbrauch konnte damit um etwa die Hälfte reduziert werden.
Nötig war der Einbau einer neuen Lichtanlage vor allem aus Sicherheitsgründen: „Die alten Leitungen unter der Holzverkleidung hätten den Dachstuhl in Brand setzen können“, sagt Finanzkirchmeister Wilfried Hendrichs.
Die Pauluskirche wurde nach dem Krieg von Architekt Helmut Hentrich (1965) wieder aufgebaut, seitdem wurde an den Leitungen nichts gemacht. Finanzkirchmeister Hendrichs hat sich im Presbyterium für eine schnelle Entscheidung eingesetzt: „Wenn wir nichts tun, haften die Zuständigen in der Pauluskirche.“
Die Kosten für den Umbau belaufen sich auf etwa 100 000 Euro. Hendrichs: „Das wird aus der Instandhaltungspauschale finanziert, die alle Mitglieder des Gemeindeverbands an denselben jährlich bezahlen. Bei Paulus sind das 35 000 Euro jährlich. Das angesparte Geld kommt nun der Gemeinde zugute.“
Auf das Spendenkonto „Beleuchtung“ ist auch schon einiges eingezahlt worden. Wer gerne spenden möchte, kann sich an Pfarrer Ekkehard Roth wenden.
“ Unter dem Titel „Und Gott sprach: Es werde Licht. Licht hören, sehen, fühlen.“ gibt es den „Gottesdienst mal anders“ morgen ab 19 Uhr in der Pauluskirche, Hülser Straße 171.