Mehr Platz für Firmen
Entlang der A 44 möchte Krefeld mit Willich und Meerbusch Firmen ansiedeln. Das Areal hat 300 Hektar.
Krefeld. Wenn von neuen Gewerbegebieten in Krefeld die Rede ist, geht der Blick in den Süden. Entlang der Autobahn 44 stehen noch große Flächen zur Verfügung. Im ersten Entwurf des neuen Flächennutzungsplanes (FNP) war das Areal zwischen Fichtenhain und der Kölner Straße (B 9) noch entsprechend ausgewiesen.
Weil das jedoch nicht mit der übergeordneten Regionalplanung in Düsseldorf übereinstimmte, taucht das Gewerbegebiet im derzeit ausliegenden Entwurf des Plans nicht mehr auf.
Die Bezirksregierung möchte eine andere Lösung: Entlang der A 44 sollen Krefeld, Willich und Meerbusch gemeinsam ein interkommunale Gewerbegebiet betreiben. Solange aber die Zusammenarbeit der drei Kommunen in dieser Frage nicht vertraglich fixiert ist, wird es mit dem Projekt nicht weitergehen.
Wenn das Areal allein auf Krefelder Gebiet 56 Hektar (insgesamt sind 300 Hektar geplant) groß wird, würde die Gewerbefläche bis auf rund 300 Meter an die südliche Wohnbebauung von Fischeln (Kütterheide) heranrücken. Ins Kalkül ist auch ein Ausbau der A 44 auf sechs Spuren zu ziehen. Noch ungeklärt ist zudem die Frage, ob die Schienen des Eisernen Rheins künftig entlang der A 44 laufen. Eine solche Trasse müsste mindestens 25 Meter breit sein. Umweltaspekte sind bei diesen Punkten noch völlig ausgeklammert.
Widerstand kommt auch von den heimischen Landwirten. Rund 800 Hektar oder 15,7 Prozent beträgt der Agrar-Flächenverlust in Krefeld seit 1998. Im ersten Entwurf des FNP waren weitere 390 Hektar weniger vorgesehen. Stattdessen sollten Bebauung, Gewerbeflächen, Grün- und forstwirtschaftliche Flächen bäuerliche Nutzung ausschließen. Nach Intervention auch der Landwirtschaftskammer stellt der neue Plan nur noch 110 Hektar Acker- und Weideflächen in den Stadtgrenzen zur Disposition.
Die Vorstellungen der städtischen Planer sind mit Blick auf die Gewerbeflächen im Süden noch sehr allgemein. Hier soll, so heißt es unter anderen in der Begründung zum neuen FNP, langfristig ein Standort mit optimaler Lage und Verkehrsanbindung in der Region zur Ansiedlung weiterer Gewerbeunternehmen mit internationalem und regionalem Einzugsbereich entwickelt werden. Entstehen soll demnach ein Gewerbeareal besonderer Art mit Alleinstellungsmerkmalen.
In diesem Zusammenhang seien eine hochwertige Gestaltung, nachhaltige Ver- und Entsorgungssysteme, innovative Energienutzung, neuartige Transportmöglichkeiten sowie die gemeinsame Einrichtungen wie Kongresszentrum oder Kinderbetreuung zu nennen.