Meistgesuchter Gewaltverbrecher aus Krefeld gefasst
Düsseldorf/Frankfurt/Main (dpa) - Deutschlands meistgesuchter Gewaltverbrecher Thomas F. ist gefasst. Er sei am Sonntag im Großraum Lübeck festgenommen worden, teilte die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main der Nachrichtenagentur dpa mit.
Am Samstag soll er in Hamburg ein Fluchtfahrzeug gestohlen haben, wie der stellvertretende Sprecher der Behörde, Alexander Bartle, weiter sagte. „Das hat eine Fahndung ausgelöst.“ Hinweise der Bevölkerung hätten daraufhin zur Festnahme des mutmaßlichen Busentführers und Serien-Bankräubers geführt. Bartle sprach von „glücklichen Umständen“. Nähere Angaben könne er zunächst noch nicht machen.
F. soll am Samstagabend in Hamburg einen Autofahrer mit vorgehaltener Schusswaffe gezwungen haben, ihm den Wagen zu überlassen. Das 41 Jahre alte Opfer hatte am Samstagabend an einer roten Ampel in Hamburg-Hamm gehalten, als der Mann ihm plötzlich die Waffe an den Kopf hielt, wie die Hamburger Polizei am Sonntag mitteilte.
Medienberichten zufolge soll die Polizei ihn am Sonntag bei Ratzeburg im Kreis Herzogtum-Lauenburg nach einer Verfolgungsjagd gefasst haben. Weder die Polizei in Lübeck noch der Lagedienst in Kiel wollten Auskunft geben, sondern verwiesen an die Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt.
Nach F. war seit Monaten europaweit gefahndet worden. Nach einer spektakulären Flucht vor der Polizei in Hessen soll er im Dezember 2011 sogar in Kronberg im Taunus einen Linienbus samt Insassen gekapert und die Fahrgäste ausgeraubt haben. Banken, Tankstellen und Geschäfte soll er bei Raubzügen quer durch Deutschland überfallen haben. Ermittler staunten über F. Beweglichkeit. Wiederholt soll er Fluchtautos gestohlen oder mit Gewalt geraubt haben.
Auch in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY...ungelöst“ war die Bevölkerung um Hinweise auf F. gebeten worden. Anschließend wollten Anrufer ihn quer durch die Republik gesehen haben. Auch mit einem Fahndungsplakat wurde nach F. gesucht. Er war zwischen 2001 und 2008 wegen acht Banküberfällen bereits im Gefängnis gesessen.