Millionen für Bauprojekte

Krefeld hofft auf Geld vom Bund: Aus dem Programm „Nationale Projekte des Städtebaus“ sollen knapp 16 Millionen fließen.

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Krefeld. hofft auf eine millionenschwere Finanzspritze aus Berlin. Per Dringlichkeitsbeschluss wurde jetzt ein Förderantrag gestellt, durch den man sich knapp 16 Millionen Euro an Zuschüssen zu Sanierung und Umbau bedeutender Krefelder Bauten erhofft. So sollen insbesondere Mittel für die Sanierung des Stadthauses fließen — allein hier wünscht man sich in Krefeld 13,5 Millionen Euro aus dem Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“. Zwar muss Krefeld auch einen Eigenanteil zusteuern. Doch liegt dieser in Nothaushaltskommunen bei gerade einmal zehn Prozent, während weniger notleidende Städte und Gemeinden ein Drittel beisteuern müssen.

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Drei Projekte wurden fristgerecht im September einer Expertenjury vorgelegt, die nun über die Projekte entscheiden muss. Neben dem Stadthaus sind die Häuser Esters und Lange sowie die Stadtterrasse am Südbahnhof Teil des Antrags. Dabei ist nach Abstimmung innerhalb der Stadtverwaltung folgendes vorgesehen:

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Zum 100-Jährigen des Bauhaus-Ensembles, das im Jahr 2019 ansteht, sollen die Museen im Innern hergerichtet werden. Zudem stellt sich die Verwaltung vor, die Außenhülle, die Übergänge zwischen den Häusern und die Gartenanlagen zu ertüchtigen. Details nennt die Verwaltung bislang noch nicht. Die Kosten werden auf 700 000 Euro geschätzt.

Das vom Architekten Egon Eiermann geplante Haus war einst Verwaltungsgebäude der Vereinigten Seidenwebereien (Verseidag) und wurde 1981 als Verwaltungsgebäude der Stadt in Betrieb genommen. Es muss erheblich investiert werden: rund 40 Millionen Euro, schätzt die Stadtverwaltung. Teil des Antrags ist eine energetische und denkmalgerechte Sanierung — überschlägig sind 15 Millionen Euro für den Förderantrag ermittelt worden. Diese wären für Fassadenarbeiten und den repräsentativen Eingangsbereich des Flachbaus vorgesehen.

Hier ist die „Stadtterrasse Krefeld“ vorgesehen, für die die Verwaltung mit dem Titel „Vom Bahnhof zum Kulturbahnhof“ wirbt. In einem ersten Schritt soll das historische Gebäude renoviert werden, das unterhalb des Bahndamms an der Saumstraße liegt. Gleichzeitig sollen Wände und Dach saniert sowie eine Dachentwässerung vorgesehen werden, wodurch eine Aufenthalts- und Grünfläche entstehen soll. Grundlage dafür ist ein prämierter Entwurf, der die Stadtterrasse auch als Teil der geplanten Krefelder Promenade entlang der Bahnlinie sieht. Kostenpunkt: 1,965 Millionen Euro.

Nachdem der Förderantrag mit den Projekten fristgerecht eingereicht worden ist, konnte der Stadtrat bislang noch nicht zustimmen. Oberbürgermeister Gregor Kathstede und Bürgermeister Frank Meyer haben deshalb per Dringlichkeitsbeschluss den Weg geebnet, um keine Fristen zu verpassen.

Meyer sieht eine „große Chance“ für Krefeld bei vergleichsweise geringen Mitteln, die die Stadt Krefeld zur Verfügung stellen müsste: 70 000 Euro bei den Häusern Lange und Esters, 1,5 Millionen Euro beim Stadthaus und 196 500 Euro für den Südbahnhof. Zu letzterem Projekt sagt Meyer: „Die SPD setzt sich seit Jahren für die Realisierung der Promenade ein; alle Initiativen sind durch Beschlüsse zum Haushalt bisher gescheitert. Durch die Förderung des Bundes besteht jetzt eine berechtigte Hoffnung auf einen Beginn der Umsetzung.“ Der Politiker empfiehlt der Verwaltung in der Frage eine enge Zusammenarbeit mit den hiesigen Bundestagsabgeordneten: Nur stetiges Anklopfen bei den zuständigen Stellen des Bundes helfe.