Millionenschaden: Weit über 3000 Schlaglöcher

Das Geld für die Erneuerung fehlt.

Krefeld. Dieser Winter hat in den ersten Monaten seinen Rekordvorgänger 2009/2010 noch übertroffen. Beim Fachbereich Tiefbau der Stadt wurden seit Dezember insgesamt 2766 Schadensmeldungen registriert, wobei eine Meldung mehrere Schlaglöcher beinhalten kann. Um ein effizientes Erhaltungsprogramm aufstellen zu können, werden die erfassten Schäden derzeit analysiert.

Bau- und Planungsdezernent Thomas Visser sagt zu den weiteren Schritten der Verwaltung: „Wir müssen Prioritäten setzen. Vorrang haben Vorbehaltsstraßen und die Werterhaltung.“ Das könne zu unangenehmen Entscheidungen führen, von denen Anlieger kleinerer Nebenstraßen, wie etwa dem Heidedyk, betroffen seien.

Es rächt sich jetzt, dass aufgrund fehlender Mittel schon vor einem Jahr vom Fachbereich Tiefbau nur eine provisorische Ausbesserung betrieben wurde. Die damals vom SPD-Fraktionschef Ulrich Hahnen geschätzten 10.000 frostbedingten Schlaglöcher auf den rund 880 Kilometer Straßen der Stadt wurden zum größten Teil nur notdürftig gestopft und boten der Witterung in diesem Winter noch größere Angriffsflächen.

Für Instandsetzungsmaßnahmen sind für 2011 wie schon im Vorjahr Mittel in Höhe von 350.000 Euro vorgesehen. Für die Erneuerung von Fahrbahnen und Gehwegen sind im Haushaltsentwurf für 2011 Mittel in Höhe von 1,25 Millionen Euro eingeplant.

In Krefeld werden rund 0,40 Euro pro Quadratmeter im Jahr für die Erhaltung von Verkehrsflächen aufgewendet. Die Forschungsgesellschaft für Straßen und Verkehrswesen weist in ihrem „Merkblatt über den Finanzbedarf der Straßenerhaltung“ einen Beitrag von 1,10 Euro pro Quadratmeter aus. Krefelds Straßenflächen betragen rund neun Millionen Quadratmeter. Danach fehlen jährlich 6,3 Millionen Euro.

Nach dem Winter 2009/2010 wurde von den Tiefbauern der Stadt bereits ein Zusatzbedarf von 8,7 Millionen zur Beseitigung der Schäden ermittelt. Laut Fachleuten sei das in Krefeld schon seit 20 Jahren so.

Tiefbau-Fachbereichsleiter Hartmut Könner macht noch auf einen weiteren Aspekt aufmerksam. „Der materielle Wert unserer Straßen nimmt durch die Schäden jährlich um rund zwölf Millionen Euro ab.“