Umfrage Mobilitätsbefragung: 7000 Krefelder bekommen Post
Wie bewegen sich die Bürger durch ihre Stadt? Die Verwaltung startet eine Umfrage und wählt dafür 7000 Anwohner nach dem Zufallsprinzip aus.
Krefeld. Die Hälfte aller Autofahrten in den meisten Städten sind kürzer als drei Kilometer. Ob zum Zigarettenautomaten um die Ecke oder zum nahen Geschäft — viele nutzen für diesen Weg das Auto anstatt Rad zu fahren oder zu Fuß zu gehen. Wie mobil die Krefelder sind, das möchte die Stadt mit Hilfe einer Mobilitätsbefragung erfahren. Ein Fragebogen wird dazu Ende nächster Woche den ersten 3500 zufällig ausgewählten Haushalten zugeschickt — mit der Bitte, diesen auszufüllen. Drei Wochen später bekommen 3500 weitere Bürger Post.
„Wie verteilen sich die Verkehre in der Stadt, wer fährt wohin, weshalb — und vor allem womit?“, sind die Kernfragen, die Norbert Hudde, Fachbereichsleiter Planung, im Gespräch gestern vorstellte. Anonym werden die angeschriebenen Krefelder gebeten, an einem Werktag zwischen Dienstag und Donnerstag einen Tag lang aufzuschreiben, wohin sie ihre Wege führen und welches Verkehrsmittel sie dazu nutzen. Selbst wenn sie an dem Tag keine Wege außer Haus unternommen haben.
„Wir wollen erfahren, wie Bürger sich in der Stadt bewegen, ob sie beispielsweise zur Arbeit von der Innenstadt nach Fischeln oder umgekehrt pendeln“, nennt Mitarbeiter Klaus Hillmer ein praktisches Beispiel. Am Ende der Befragung könne man für künftige Planungen daraus ableiten, ob die vorhandenen Verkehrswege ausreichend sind, oder ob zusätzlich Radwege, eine Verdichtung des Nahverkehrs oder die Einrichtung von Fahrrad-Leihstationen auf bestimmten Strecken erstrebenswert wären.
„Je mehr der angeschriebenen Krefelder an der Befragung teilnehmen, umso zuverlässiger werden die Ergebnisse und so präziser die künftige Planung“, sagt Kathrin Henninger vom externen Ingenieurbüro Helmert, das die Befragung durchführt und auswertet. Die Stadt hofft auf einen Rücklauf von mindestens 25 Prozent. Die Ergebnisse werden im August vorliegen. Die Erkenntnisse sollen laut Hudde auch in das noch zu erarbeitende Mobilitätskonzept wie auch in das neue Parkraumkonzept einfließen.
Bis zum 12. Mai haben die angeschriebenen Krefelder Zeit, zu antworten. Dazu können sie per Hand den Fragebogen ausfüllen und zurückschicken oder aber die Fragen telefonisch nach Terminabsprache oder im Internet auf einer eigens dafür eingerichteten Seite beantworten. „Für das Ausfüllen im Internet gibt es eine Aufwandsentschädigung von 4,35 Euro, weil es uns Arbeit erleichtert“, sagt Kathrin Henninger.
Rund 50 000 Euro kostet die Mobilitätsbefragung. Mit 75 Prozent der Summe unterstützt das Land das Vorhaben.