Mülheimer Müll für Krefeld

Mit einem Kampfpreis stopft die EGN ein Loch. Rat der Ruhrstadt muss den Beschluss absegnen.

Krefeld. Ab Januar 2015 wird die Entsorgungsgesellschaft Krefeld (EGK) den Müll der Stadt Mülheim in der Verbrennungsanlage an der Parkstraße in Fernwärme und Strom umwandeln. Einen entsprechenden Beschluss hat der Mülheimer Umweltausschuss gefasst — er muss Anfang Oktober nur noch vom Rat der Ruhrstadt abgesegnet werden. Bislang wurde deren Hausmüll in Essen-Karnap verbrannt. Der Vertrag mit dem Betreiber RWE ist gekündigt.

Bei einer europaweiten Ausschreibung war die Entsorgungsgesellschaft Niederrhein (EGN), eine hundertprozentige Tochter der Stadtwerke Krefeld, der günstigste Bieter. „Wir würden uns freuen, wenn wir den Zuschlag bekämen“, sagt EGN-Sprecherin Kristiane Helmhold, „aber noch haben wir nichts Schriftliches seitens der Stadt Mülheim.“ Stillschweigen herrscht derzeit über den „Kampfpreis“. Der Stadt Krefeld werden 172 Euro pro Tonne Hausmüll berechnet, Mülheim wird deutlich weniger zahlen.

Die Betreiber der Verbrennungsanlage standen allerdings mächtig unter Druck: Zum 31. Dezember 2014 verlieren sie Mönchengladbach und den Kreis Viersen als Kunden. Beide Gebietskörperschaften bringen derzeit pro Jahr rund 138 000 Tonnen Restmüll nach Krefeld. Mit den Lieferungen aus dem 23 Kilometer entfernten Mülheim wird das „Loch“ bei der EGK nur zum Teil gestopft: Mülheim geht davon aus, dass nach dem Inkrafttreten des europäischen Kreislaufwirtschaftsgesetzes 2015 (noch mehr Mülltrennung als bisher) nur noch 54 000 Tonnen Restmüll anfallen. In Essen war ein Jahresvolumen bis zu 100 000 Tonnen reserviert. Also muss die EGN weitere Mengen akquirieren, um die Anlage auszulasten. al