Philadelphiastraße: Neubau kurz vor der Fertigstellung

An der Ecke Leyentalstraße könnten bereits im Januar die ersten Mieter einziehen.

Krefeld. Das Wohn- und Geschäftsensemble an der Leyental-/Philadelphiastraße steht kurz vor der Vollendung. In drei Baukörpern sind barrierefrei 33 Wohnungen und zwei große Praxis- oder Bürobereiche untergebracht. Bauherr ist die Müller-Pensionskasse (MPK). Das Ensemble ist ein Nebeneinander von historischer und moderner Architektur. 8,5 Millionen Euro hat die MPK dort investiert.

„Das ist unsere Philosophie“, sagt Architekt Werner Doeker. „Wir wollten alte, historische Substanz mit modernen und gehobenen Ansprüchen realisieren.“ Am deutlichsten manifestiert sich dieser Anspruch auf der Leyentalstraße. Dort ist die Fassade der alten Samtweberei („Beindorff & von Beckerath 1835 — 1910“) stehengeblieben. Dahinter entstanden die beiden neuen Gebäude. Sandgestrahlt glänzen auch die Fassaden des alten Kontors. Dort ziehen voraussichtlich im Dezember die Mitarbeiter der Versicherung ein, die derzeit noch an der Straße An der Charlottenburg ihre Büros haben.

Auch die Front an der Philadelphiastraße (gegenüber dem gleichnamigen Hochhaus) ist eine Visitenkarte für die Ideen von Architekt und Bauherr. Großzügige Glasfassaden schließen sich an die westliche Giebelwand des Kontors an. Dessen Backsteinmauer ist vertikal durchbrochen von einem schmalen Glasstreifen. Einblicke jedoch lassen die getönten Glaselemente nicht zu. In der Höhe orientieren sich die beiden neuen Baukörper am First des Kontors beziehungsweise der Nachbargebäude.

Architekt Doeker hatte jedoch nicht nur Freude an dem Projekt. „Es war eine enorme Herausforderung“, meint er, die Ansprüche des Bauherrn mit den alten Substanzen und Elementen in Einklang zu bringen. Andererseits habe die „sehr angenehme Zusammenarbeit mit Stadtplanung, Denkmalpflege oder den Stadtwerken und dem Krefelder Generalunternehmer sehr viel Spaß gemacht.“

Bauherr Siegfried Schilling, Geschäftsführer der MPK, verweist einerseits auf die gehobene Ausstattung, legt aber auch Wert darauf: „Die Wohnungen sollen bezahlbar bleiben. Die Quadratmetermiete wird deutlich unter zehn Euro liegen.“ Als Mieter wünscht sich Schilling eine durchmischte Altersstruktur. „Alt und Jung. Die Barrierefreiheit macht es zum Beispiel auch für junge Mütter mit Kinderwagen leichter, in die Wohnungen zu kommen.“

Für zwei Drittel der Wohnungen gebe es bereits ernsthafte Interessenten, sagt Objektmanager Peter Grewe. „Ohne jegliche Werbung.“ Auch für die je 100 Quadratmeter großen Praxen oder Büros gebe es bereits Anfragen. „Wir werden im Oktober mit einer Info-Veranstaltung an die Öffentlichkeit gehen und dann die ersten Mietverträge abschließen.“ Einzugstermin könnte der kommende Januar sein. Angesichts der hervorragenden Lage sehe er für die Vergabe keine Probleme. Für jede Wohnung stehe künftig auf dem 2500 Quadratmeter großen Grundstück ein eigener Parkplatz zur Verfügung. Für die Praxen seien je drei Stellplätze vorgesehen.

Entgegenkommen könnte der MPK auch die für 500 000 Euro geplante Renovierung des gegenüberliegenden Kaiser-Friedrich-Hains als Naherholungs-Park. Falls der Krefelder Stadtrat der Planung am 10. Oktober zustimmt, könnte das im kommenden Jahr passieren.