Museumskosten: Mahnung für die Zukunft
CDU verteidigt Sanierung. SPD will keine Wiederholung beim Stadthaus.
Krefeld. Endlich liegen die aktuellen Zahlen für die Sanierung des Kaiser-Wilhelm-Museums auf dem Tisch. Die Summe beträgt derzeit 17,7 Millionen Euro (wie die WZ berichtete). Erleichterung und Entsetzen darüber wechselten sich Dienstag im Bauausschuss bei den Mitglieder ab. Während die FDP sich erschrocken zeigte über die Kostenentwicklung, kritisierte Manfred Läckes (CDU) die Presse und die SPD, die das Thema dramatisierten.
Vor allem der Hinweis auf die Verdreifachung der 2006 zunächst auf sechs Millionen Euro geschätzten Kosten ärgert Läckes. Er und sein Fraktionskollege Jürgen Wettingfeld hätten nach einer Begehung im Jahr 2008 beide festgestellt: „Mit der Summe ist das nicht zu machen“.
Letztendlich wurde die Sanierung mit einer von CDU und FDP geforderten Kostenobergrenze von 12,5 Millionen Euro beschlossen. Als 2012 die Gewerke vergeben wurden, warnte die Verwaltung bereits davor, dass in dem Budget keine nennenswerte Reserve für Unvorhergesehenes vorhanden ist.
Preissteigerungen innerhalb der vergangenen fünf Jahre, fehlerhafte Arbeiten von Fenster- und Trockenbaufirma, daraus resultierende Bauzeitverzögerungen — all das habe laut Verwaltung zu dem Anstieg der Kosten geführt. Die Kritik von Björn Rüsing (SPD) an der damaligen unrealistischen Kostendeckelung wischt Läckes mit den Worten vom Tisch: „Im Vergleich, zu dem was im Land alles aus dem Ruder läuft, ist das hier noch ein Sahnehäubchen“. Wenn im nächsten Jahr die Eröffnung gefeiert werde, sei alles vergessen.
Die SPD, allen voran Jürgen Hengst, fordert konkrete Zahlen zur Museumssanierung. Vor allem im Hinblick auf den neuen Haushalt. „Die Frage ist doch jetzt, welche Schlüsse ziehen wir aus der Museums-Geschichte?“
Mit der Sanierung des Stadthauses steht das nächste große Bauprojekt für 50 Millionen Euro an, zuzüglich 3,5 Millionen Euro für die räumlich anderweitige Unterbringung pro Jahr. Bereits jetzt habe sich laut Hengst der Zeitrahmen um ein Jahr verschoben. Das bedeute: 3,5 Millionen mehr. Hengst zweifelt deshalb daran, dass die angesetzte Summe ausreicht und der Umbau selber zu stemmen ist. Hengst: „Wir werden das Projekt erneut hinterfragen.“