Neue GSAK-Flotte: Flüstertechnik im Müllwagen

Mit jetzt vier Fahrzeugen des Typs „Dual Power“ ist die GSAK Vorreiter auf dem Gebiet der umweltschonenden Müllabfuhr.

Krefeld. Die Anwohner sind begeistert, die vier beteiligten Mannschaften der Gesellschaft für Stadtreinigung und Abfallwirtschaft (GSAK) ebenfalls: Die neuen weiß-rot lackierten Müllfahrzeuge sind nämlich eine Wohltat fürs Ohr.

Mit einem Geräuschpegel von 91 Dezibel sind die Drehtrommelwagen vier Mal leiser als die herkömmlichen Müllwagen (106 dbA). Und sie verbrauchen ein Drittel weniger Diesel als die alten, denn sie bewegen sich mit Hybrid-Technik. Mannschaft und Anwohner schlucken daher auch weniger Abgase.

„Wir sind bislang zufrieden“, resümierte Andreas Funke, Einsatzleiter der GASK. Vor zwei Wochen ist das vierte Fahrzeug, entwickelt und gebaut von Faun auf Mercedes-Fahrgestell, im Rahmen eines Modellversuchs in Betrieb genommen worden.

Ein 326 PS starker Dieselmotor bringt die „Dual Power“-Wagen vom Betriebshof am Bruchfeld in Linn in ihr Einsatzgebiet in den Krefelder Umweltzonen. Von nun an geht die Acht-Stunden-Schicht elektrisch weiter: Ein Zwei-Liter-Dieselmotor von VW sorgt dafür, dass die Supercaps (Stromspeicher) gleichmäßig „Saft“ bekommen.

Aber bei jedem Bremsvorgang gibt’s neue Power in den Speicher. „Und bremsen müssen unsere Müllfahrzeuge ständig“, sagt Andreas Funke. Deshalb sei diese Technik für Entsorgungsfahrzeuge geeigneter als beispielsweise für Kehrmaschinen.

Die neue Technik hat ihren Preis: Eines der 26 Tonnen schweren Fahrzeuge (10 Tonnen Nutzlast) kostet über 300 000 Euro, rund 120 000 mehr als ein konventionelles Müllfahrzeug.

Die Bereitschaft, „etwas Neues auszuprobieren gegen die Krefelder Umweltbelastung“ (Funke) wird versüßt durch die Fördermittel, die es für den wissenschaftlich begleiteten Modellversuch in Krefeld gibt.

Deshalb wird die GSAK vorerst auch kein fünftes „Dual Power“-Fahrzeug anschaffen: „Wir wollen erst einmal sehen, wie sich der Marktpreis entwickelt, wenn das Fahrzeug in Serie produziert wird.“ Wegen der erwarteten und zum Teil auch eingetroffenen Kinderkrankheiten hält die SWK-Tochter mehrere Alt-Fahrzeuge in Reserve.

Umweltfreundlichkeit wird bei SWK und GSAK ziemlich großgeschrieben. „Beim Kauf jeder neuen Maschine nehmen wir Extra-Geld in die Hand“, sagt der Einsatzleiter und Fuhrparkchef. So würden etwa nur noch Großkehrmaschinen mit Lärmreduzierungspaketen angeschafft:

Die unter 100 Dezibel bleiben, erhalten ein Zertifikat. Alte Maschinen rauschen mit 110, 112 Dezibel über die Straßen. Neuester Schrei sind Rücken-Laubbläser mit Lithium-Akkus, die keine drei Kilogramm schwer sind und sechs bis acht Stunden betrieben werden können. Funke: „Vier solcher Geräte werden wir kaufen.“