Neues Gehege: Pinguine tauchen gerne ab

Zoobesucher erleben die Frackträger sowie Seeschwalben und Enten jetzt aus nächster Nähe.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Seit April toben 20 Humboldt-Pinguine im Krefelder Zoo durch den 250 Quadratmeter großen Pool in ihrem neuen Gehege. Bis Pfingsten durften sie sich in der nachempfundenen Landschaft einer Felsenküste eingewöhnen. Nur kleine geführte Besuchergruppen waren bisher erlaubt. Erst am Samstag wurde der Weg für alle Besucher freigegeben, der mitten durch die Anlage führt. Der Clou: Vögel und Menschen sind sich jetzt nahe wie nie zuvor.

Gleich zur Begrüßung werden die Besucher mit Humor um Rücksicht gebeten: „Querende Pinguine“ “, steht auf Englisch auf einem Schild. Doch die knapp einen halben Meter großen Tiere scheint die Nähe nicht zu stören.

Pinguingehege mit Besucherzugang
17 Bilder

Pinguingehege mit Besucherzugang

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Als Tierpfleger Knut Nielsen zum Füttern mit einem Eimer voller Fische erscheint, wird die Kolonie richtig munter. Die an Land so ungelenken Gesellen sind rasante Schwimmer und versuchen, die besten Happen im Wasser zu ergattern.

Das Getümmel ist nicht nur vom Weg aus zu beobachten sondern auch durch eine Glasscheibe. Von hier aus kann man „auf Augenhöhe“ die eleganten Bewegungen der Pinguine unter Wasser verfolgen. „Die ursprünglich in Südamerika beheimateten Tiere haben auf ihren Umzug und die Besucher ganz cool reagiert“, berichtet Biologin und Kuratorin Cornelia Bernhardt. „Wir sind alle sehr glücklich mit der Anlage“, sagt sie und lobt die Arbeit der Zoogärtner, die mit der Gestaltung ganze Arbeit geleistet haben.

Neu ist das Erlebnis im Gehege auch für die Besucher. Wer sich fragt, warum darüber ein Netz gespannt ist, merkt es sofort beim Betreten. Die 18 Inka-Seeschwalben schwirren den Besuchern im Tiefflug über die Köpfe und das Netz hindert sie daran wegzufliegen.

Die Felsenlandschaft ist für sie ein geeignetes Revier zum Nisten. Ein Schauspiel bieten sie beim Füttern der Pinguine. Obwohl Seeschwalben eigentlich andere Fische fressen als die Pinguine, berichtet Nielsen, entwickeln sie mächtig Elan dabei, ihren Mitbewohnern das Futter im Flug vor der Nase wegzuschnappen.

Im Gehege heimisch geworden sind außerdem fünf Rotschulter- und drei Zimtenten. „Wir hatten zunächst Bedenken, dass sie Probleme mit der Nähe zu den Menschen haben“, so der Tierpfleger, „aber sie haben einen geschützten Platz gefunden.

Als am Pfingstsonntag um die Mittagszeit ein Wolkenbruch über dem neuen Gehege niederging, mussten nur die Besucher Schutz suchen. Die Pinguine waren dabei schlicht in ihrem Element.