Geismühle: Frisches Mehl gibt’s nur bei Windstärke vier
Zum bundesweiten Mühlentag öffnet sich auch die Geismühle für Besucher. Wer mag, kann hier hergestelltes Brot mitnehmen.
Oppum. Die Mühlenräder drehen sich kräftig im Wind. Die Mühlenspechte schauen begeistert und Willi Hanenberg schwitzt ein wenig - schließlich hat er gerade geholfen, die Flügel in eine günstigere Richtung zum Wind zu bewegen. Das geht hier bei der alten Geismühle mechanisch und bedarf einigen Körpereinsatzes.
Pfingstmontag ist bundesweiter Mühlentag: Auch die Förderer der Krefelder Windmühle an der Hauptstraße in Oppum beteiligen sich und öffnen die Mühlentür. Bereits früh am Morgen haben Hanenberg und seine Helfer vom Bauverein Geismühle die Mühle besegelt und alles für die Besucher hergerichtet. Und die kommen — trotz der hohen Temperaturen.
Jeder kann sich gegen eine kleine Spende für den Verein ein kleines Brot mitnehmen. Ein Krefelder Bäcker hat zum Mühlentag Brot aus Mehl gebacken, das hier gemahlen wurde. „Vor rund sechs Wochen war der Wind kräftig genug, um 75 Kilogramm Mehl zu mahlen“, sagt Willi Hanenberg. Da hat er ein paar Leute zusammengetrommelt und los ging’s. „Wir haben hier leider ein Windproblem, weil für den Betrieb zu viele Bäume rundherum stehen“, bedauert er. Dafür sehe es so viel schöner aus. Wenn dann mal genug Wind weht, muss es aber auch gleich losgehen. Dann drehen sich die Flügel rund 15 Mal in der Minute und es herrscht mindestens Windstärke vier.
Die Besucher des Mühlentages erfahren viele wichtige Details zum Mühlenbetrieb und die Geschichte der Geismühle. Die Mühlenspechte, so werden die fleißigen Helfer des Bauvereins genannt, stehen gerne Rede und Antwort und packen immer wieder an, wenn die Flügel gedreht werden müssen.
Oder sie erklären die Mühlensprache. Mara ist zehn und mit ihren Großeltern vorbeigekommen. Sie staunt: „600 Jahre ist die Mühle schon alt?“ Ihr Opa hat ihr fünf Euro gegeben: „Die kannst du in die Spendenbox dort stecken, damit die Mühle erhalten bleibt und du noch mit deinen Kindern herkommen kannst.“ Willi Hanenberg freut sich. Spenden könne der Verein immer gebrauchen. Nach der abgeschlossenen Renovierung 2006 ist nun ein Vereinsheim geplant. Dort bekämen geführte Gruppen Möglichkeit zur Rast. Vielleicht könnten dort auch weitere Informationen zur Mühle ausgestellt werden.