Neujahrsgespräch: Thorsten Hansen will Bürger stärker einbinden
Thorsten Hansen will grüner OB-Kandidat werden. Er fordert mehr Transparenz und Dialog auf allen Ebenen.
Krefeld. Rat und Verwaltung sollen sich als Dienstleister für die Bürger sehen. Das ist eine Botschaft von Thorsten Hansen. Er ist wirtschafts- und finanzpolitischer Sprecher der grünen Ratsfraktion und will bei der Mitgliederversammlung am Mittwoch grüner Oberbürgermeisterkandidat werden. Beim Neujahrsempfang im Südbahnhof gab Hansen einen kurzen Ausblick auf sein Programm „Krefeld 2020: Der Mensch im Mittelpunkt“.
Schwerpunkte seien die Bürgerstadt Krefeld, nachhaltige Bildungspolitik und die energieeffiziente Stadt bis 2020. Hansen will das Engagement und die Anteilnahme des Bürgers am politischen Geschehen stärken. Denn: „Die Bürger sehen die Arbeit der Verwaltung und des Rates als sehr unnahbar und teilweise als sehr abgehoben an.“ Beteiligungsformen wie Bürgerforen, Bürgerhaushalte und Bürgerentscheidungen sollen gestärkt werden. „Warum lassen wir nicht den Bürger über das Seidenweberhaus entscheiden?“
Außerdem sei es notwendig, die sozialen Transferleistungen zu reduzieren. Hansen denkt an ein Bündnis für Arbeit. Das Ziel: Die Zahl der Arbeitslosen zu reduzieren. „Mindestens um drei Prozent bis 2020“, so Hansen.
Weiterhin wolle Hansen die Energiewende auf kommunaler Ebene mit energetischer Gebäudesanierung, E-Mobilitätskonzepten und Nutzung von regenerativer Energieerzeugung vor Ort vorantreiben. Das solle auch einen Schub für das lokale Handwerk mit sich bringen.
Keine der beiden großen Parteien sei auf die Grünen zugekommen, um die Möglichkeit eines gemeinsamen OB-Kandidaten zu besprechen. „Wir haben eine Pattsituation im Rat. Auf der einen Seite SPD und auf der anderen Seite CDU. Sie blockieren sich gegenseitig und sind ja noch nicht mal in der Lage, eine gemeinsame Veranstaltung zum Seidenweberhaus zu organisieren“, sagt Hansen. Er traue sich zu, diese schwierigen Mehrheitsverhältnisse zu moderieren.
Da sich rund 30 Prozent des Rates seit den Kommunalwahlen 2014 aus neuen Gesichtern zusammensetze, gebe es einen unbelasteteren Dialog über Parteigrenzen hinaus: „Man hört sich jetzt tatsächlich öfter zu“, sagte Heidi Matthias. Daniel John, neues Ratsmitglied im Bauausschuss, bringt beispielsweise eine dritte Option für das Seidenweberhaus ins Gespräch: Prüfen, welche Funktionen andere Kultureinrichtungen übernehmen könnten, dann eine kostengünstige Platzgestaltung entwerfen und das Seidenweberhaus abreißen.