Kommentar zur Krankenhausreform Notwendige Reform

Den hippokratischen Eid in seiner ursprünglichen Form muss kein Mediziner mehr leisten. Heute gilt für jeden Arzt: Die Gesundheit und das Wohlergehen der Patienten werden sein oberstes Anliegen sein.

Doch als 2003 das DRG Fallpauschalensystem und damit die Leistungsorientierung der Vergütung von Krankenhausbehandlungen eingeführt wurde, wuchs die Sorge vieler Ärzte, aber auch Pflegekräfte, wie sie weiterhin ihrem Anspruch gerecht werden können. Denn wirtschaftliche Ziele rückten damit in den Vordergrund.

Die Krankenkassen rechnen seitdem nicht mehr nach Tagessätzen, sondern nach Fallpauschalen ab, notwendige Investitionen werden nicht mehr von Land und Bund finanziert, sondern müssen selbst von den Krankenhäusern erwirtschaftet werden. Sie wurden damit zu Wirtschaftsunternehmen. Ein zweischneidiges Schwert.

„Unrentable“ und kostenintensive Bereiche wie die beliebte Geburtshilfe am damaligen St. Josefshospital wurden beispielsweise aufgegeben, die Zahl der OPs stieg rasant an, Liegezeiten wurden immer kürzer, die Nachbehandlung den oftmals zeitlich überforderten niedergelassenen Ärzten überlassen.

Die Krankenhausreform ist schon lange fällig, die alleinige Finanzierung über Fallpauschalen gehört abgeschafft. Auch hilft eine Spezialisierung der Kliniken, die Qualität der Behandlung weiter zu verbessern. Doch viel besser wäre es, wenn Kliniken damit Geld verdienen könnten, dass Menschen gesund bleiben.