NPD marschiert wieder auf

Kundgebung: Für den 21. Juli ist ein Zug durch die City angekündigt. Eine Gegenbewegung ist schon in Sicht.

Krefeld. "Krefeld, wir kommen", heißt es auf der Internetseite der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD). Damit macht der gerade erst gegründete Kreisverband eine Drohung wahr, die schon nach der Demonstration am 13. Februar im Internet kursierte: Für den 21. Juli ist von der NPD erneut eine Demo in der Krefelder Innenstadt angemeldet worden. Das bestätigt Polizeisprecher Wolfgang Lindner.

Auf Handzetteln kündigen "freie Nationalisten" einen Protestzug "gegen Inländerdiskriminierung" an. Die Demonstration werde demnach an dem Samstag um 12 Uhr beginnen. Was die Polizei allerdings noch nicht bestätigen kann: "Es ist üblich, dass vorher mit den Anmeldern noch einmal über Zeit und Weg gesprochen wird", so Lindner. Dies sei noch nicht geschehen. Weitere Angaben könne er zum jetzigen Zeitpunkt nicht machen.

Dass Krefeld von der NPD erneut als Plattform genutzt werden könnte, war von verschiedenen Organisationen bereits im Februar befürchtet worden. Die Resonanz in der Bevölkerung war im Februar jedenfalls enorm: 3500 setzten bei der Gegendemo ein deutliches Zeichen gegen Rechts. Um beide Seiten voneinander zu trennen, hatte die Polizei einen Großeinsatz gefahren.

Dass die NPD-Kundgebung auch diesmal nicht ohne weiteres hingenommen werde, daran lässt Frank Witzke, Bezirkssekretär der Falken und einer der Organisatoren der Gegendemo im Februar, keinen Zweifel. Angesichts der gewaltigen Resonanz "quer durch das gesamte demokratische Spektrum" vor gut zwei Monaten werde es deshalb sicherlich auch diesmal eine Gegenbewegung geben, ist er überzeugt.

Witzke hält den Termin am 21. Juli für sehr genau berechnet: "Das ist mitten in den Ferien. Da sind nicht nur viele Jugendliche im Urlaub, da können auch nicht die Schulen mobilisiert werden. Und die hatten im Februar einen Großteil der Teilnehmer bei der Gegendemo gestellt."

NPD-Demo Die Partei war bei der Demo im Februar - anlässlich der Bombardierung Dresdens durch Alliierte vor 62 Jahren - mit 155 Teilnehmern durch die Innenstadt gezogen.