Stadtwald: „Nachts müsste jemand im Stadtwald aufpassen“

Drogen, Alkohol und Müll stören die Anwohner weiterhin.

Krefeld. Die sommerlichen Temperaturen locken an den Wochenenden derzeit wieder tausende Krefelder in den Stadtwald. Vor allem Jugendliche bevölkern dann die große Wiese. Im vergangenen Jahr nahmen dort Müll und Übergriffe zu - Grund für den Oberbürgermeister drei zusätzliche Kräfte für den Kommunalen Ordnungsdienst einzustellen. Nun geht die "Saison" wieder los: Hat die Stadt die Sache in den Griff bekommen?

"Das Problem mit den Lärm hat sich gebessert", sagt Claudia Jakob. Sie stört etwas anderes: "Dass hier so viel gekifft wird, gefällt mir überhaupt nicht." Sicher fühle sich die Anwohnerin im Stadtwald noch immer. "Ich würde es trotzdem begrüßen, wenn hier nachts mal jemand aufpasst. Bei der Kombination aus alkoholisierten Männern und jungen Frauen habe ich manchmal schon Bedenken." Verbessert habe sich ihrem Eindruck nach die Abfallproblematik. "Der Müll fällt besonders montags auf, wird aber immer sehr schnell beseitigt."

Zum Problem von pöbelnden Jugendlichen im Stadtpark ist Gert Weichert der Meinung: "Die Alkoholisierten sind zwar da, aber das stört mich nicht besonders. Das Problem ist keines, das nur für den Stadtwald spezifisch ist." Fast jeden Tag ist Maria Otto im Stadtwald. Das Bild vom sauberen Stadtwald ändere sich leider am Wochenende, wenn Völkerscharen dorthin strömen. "Leider gibt es unter bestimmten Gruppen von Krefeldern eine gewisse Gleichgültigkeit, die sich über die Entsorgung des von ihnen verursachten Mülls keine Gedanken machen und alles fallen lassen, wo sie gerade sind." Otto schlägt deswegen unter anderem vor, dass Umweltsünder sofort zur Kasse gebeten werden und mehr und auffälligere Mülleimer aufgestellt werden.

Eigentlich fotografiert Dorothee Roß Bäume im Wechsel der Jahreszeiten im Stadtwald. "Aufgefallen sind mir die überfüllten Abfallkörbe. Eine Entschuldigung für den Dreck sehe ich darin aber nur bedingt, denn wenn ich volle Tüten und Flaschen zum Picknick mitbringen kann, muss es doch bei Überfüllung der Abfalleimer möglich sein, meine leeren Behälter wieder mit nach Hause zu nehmen und dort zu entsorgen."

Die Eheleute Hans-Friedrich und Gerti Kloss lieben trotz aller Probleme den Stadtwald: "Man muss Herrn Deuss immer noch danken, dass er den Krefeldern den Stadtwald geschenkt hat."