NRWs beste Jungpoeten in Krefeld

Die Mediothek richtet Ende Mai die U 20-Meisterschaft der Poetry Slammer aus.

Foto: Dirk Jochmann

Ein wenig stolz wirkte Johannes Floehr schon. Schließlich hat er die nordrhein-westfälische U-20-Meisterschaft im Poetry Slam in seine Heimatstadt geholt. „So etwas hat Krefeld noch nicht gesehen“, sagte der 26-Jährige einen Monat vor dem Event (26./27. Mai) in der Mediothek — halb im Scherz, aber auch mit einer Prise Wahrheit. Denn die Szene wird größer und professioneller, und nach Bochum, Gütersloh und Essen werden die besten Nachwuchspoeten des Bundeslandes in der vierten Auflage der Meisterschaft nun am Niederrhein gekürt.

Michael Rotthoff hofft auf ein junges Publikum

Gemeinsam mit seinem Düsseldorfer Kollegen Bernard Hoffmeister hatte sich Floehr mit Krefeld für die Ausrichtung beworben. „Krefeld ist Poetry-Slam-Standort, schon seit einiger Zeit“, bekräftigte Floehr. Mit der Mediothek organisiert er Workshops und Meisterschaften für Schüler, im Jules Papp monatlich den Papp-Slam. Eine richtige Meisterschaft ist allerdings auch für Krefeld eine Premiere.

Deshalb zeigte sich auch die Sparkassen-Kulturstiftung schnell bereit, die Poetry Slammer mit 3000 Euro zu unterstützen. „Die Kultur hat häufig ein demografisches Problem. Das sieht man nicht nur an den Haarfarben im Theater. Daher ist es schön, wenn auch wir unseren Fokus etwas erweitern“, sagte Sparkassen-Vertreter Michael Rotthoff.

Als Local Hero tritt der Fischelner Henry Kolnsberg im zweiten Halbfinale an. Der 17-Jährige hatte sich durch den Sieg beim Krefelder Schul-Slam für die Ausscheidung qualifiziert und würde im Falle eines weiteren Erfolges bei der deutschsprachigen U-20-Meisterschaft in Paderborn antreten. Zudem qualifizieren sich die drei besten Jungpoeten für die altersoffenen NRW-Meisterschaften in Lüdenscheid.

In Krefeld haben die 21 Teilnehmer sechs Minuten Zeit, um ihren selbst kreierten Beitrag ohne Requisiten darzubieten. Am Ende entscheidet das Publikum, welche jeweils vier Poeten aus den beiden Halbfinals am Samstag, 26. Mai, im Südbahnhof (18 Uhr, Saumstraße 9) und im Jules Papp (20 Uhr, Königstraße 153) ins Finale einziehen. Einen Tag später geht es im Atrium der Mediothek (18 Uhr, Theaterplatz 2) zwischen den besten acht, im Stechen zwischen den besten drei Künstlern um den Gesamtsieg. Karten gibt es ab Donnerstag bei den jeweiligen Veranstaltern. Und dann hoffen Floehr und Hoffmann, dass es jeweils „volle Häuser“ gibt.