Wahlkampf Wie sieht Krefelds Sportlandschaft der Zukunft aus?
Krefeld · Eine Turnhalle, vier Oberbürgermeister-Kandidaten: Am Montag lud der Stadtsportbund zur Diskussionsveranstaltung ein.
Dieter Hofmann weiß einen Abend für seine Gäste anzumoderieren: „Früher haben wir immer gesagt, wir begrüßen die Zuschauer an den Fernsehgeräten, heute begrüßen wir die Zuschauer bei Facebook.“ Mit diesen Worten hieß der scheidende Vorsitzende des Stadtsportbundes Krefeld (SSB) am Montagabend die Besucher in der Sporthalle des Berufskollegs Uerdingen und vor den Computern willkommen. Die Podiumsdiskussion des SSB mit den Oberbürgermeisterkandidaten Frank Meyer (SPD), Thorsten Hansen (Grüne), Kerstin Jensen (CDU) und Andreas Drabben (UWG) sowie den sportpolitischen Sprechern der Linke (Wolfgang Emmerich) und FDP (Paul Hoffmann) wurde live in den Sozialen Netzwerken gestreamt. Das Thema an diesem von Michael Heussen moderierten Abend war selbstredend die aktuelle Sportentwicklung in Krefeld. Millionen-Projekte mit dem Neubau eines Schwimmbads, einer Eishalle und Sanierungen von Bezirkssportanlagen vor der Brust: „Wie wollen Sie die Krefelder Sportwelt entwickeln“, fragte Heussen die Kandidaten. „Die Konzepte liegen ja auf dem Tisch, sie müssen nur umgesetzt werden“, sagte Kerstin Jensen mit Verweis auf die von der Verwaltung ausgearbeiteten Vorlagen zu möglichen Sanierungs- und Umbaumaßnahmen.
Hansen: Geld von Bund und Land soll bei Um-und Neubau helfen
Hansen will Projekte in Zukunft mit den finanziellen Hilfen von Bund und Ländern umsetzen. „Wie wichtig Sport ist, hat nicht zuletzt die Flüchtlingskrise gezeigt. Wenn man zehn Menschen hat, die zehn unterschiedliche Sprachen sprechen, reicht ein Ball aus, um alle Barrieren zu überwinden und Menschen zusammenzuführen.“ Für eine bessere Vernetzung zwischen Sportvereinen und Schulen plädierte Andreas Drabben. Gleichzeitig gab der UWG-Kandidat zum Thema Schwimmbad-Neubau an, dass zwischen Hüls und Krefeld-Nord längst eine Fläche ausgewiesen sei als neues Gelände für ein Schwimmbad.
Paul Hoffmann nannte die FDP die „einzige echte Oppositionspartei“ in Krefeld und sparte dennoch nicht mit Lob für die Arbeit der Sportverwaltung. „Seitdem Oliver Klostermann und Markus Schön das Kommando übernommen haben, ist richtig Zug reingekommen.“ Das sah auch Linken-Vertreter Wolfgang Emmerich so, der für mehr Inklusionsprojekte im Sport warb.
OB Frank Meyer warb an diesem Abend dafür, die begonnene Arbeit zur Entwicklung der Sportlandschaft weiter voranzutreiben. „Wir haben den Teppich hochgehoben, die Sportstättenkommission ins Leben gerufen und Grundsatzkonzepte vorgelegt. Jetzt geht es darum, die Arbeit genau dort fortzusetzen“, sagte Meyer. Wo das Geld für Großprojekte herkommen soll, ist aber weiterhin unklar.