Erste Pressekonferenz OB Meyer will den Flüchtlingskoordinator

In seiner ersten Pressekonferenz nennt der neue Oberbürgermeister als wichtigste Themen Flüchtlinge und Haushalt.

Erste Pressekonferenz: OB Meyer will den Flüchtlingskoordinator
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Frank Meyer will den Flüchtlingskoordinator. Er hat die zuständige Dezernentin Beate Zielke gebeten, einen Vorschlag zu erarbeiten, wie und wo genau man eine solche Stelle am besten einrichten kann. Damit ist gut beschrieben, wie der neue Oberbürgermeister arbeiten will — indem er die Beteiligten einbezieht.

In seiner ersten Pressekonferenz im neuen Amt nannte er zwei Themen, die ihm besonders am Herzen liegen: die Flüchtlingssituation und die Konsolidierung der Finanzen. „Wir müssen im Umgang mit den Flüchtlingen besser werden“, sagte er. Ein Koordinator könne die Mitarbeiter im operativen Geschäft entlasten, wenn er sich um die Koordinierung der zahlreichen Hilfsangebote und die Information der Öffentlichkeit kümmert.

Die Hilfsbereitschaft in Krefeld sei enorm, das habe er unter anderem auch bei der Versammlung der Arbeitsgemeinschaft der Krefelder Bürgervereine (AKB) gespürt. Deren Vorsitzender Manfred Grünwald habe sogar angeboten, die Hilfe aus den Reihen der Bürgervereine zu koordinieren. Auch dafür könne der Flüchtlingskoordinator dann Ansprechpartner in der Verwaltung sein.

Auf die Frage, ob er in Krefeld mittelfristig auch Container oder Zelte sieht, meint Meyer, das sei schwer zu sagen, da man nicht wisse, wie sich die Zahlen entwickeln. Zunächst werde man alle Potenziale prüfen, zum Beispiel, ob man nicht mehr benötigte Pavillons von Kitas nutzen kann. „Wenn das nicht reicht, müssen wir auch über Container oder Zelte sprechen. Vielleicht ist das ja sogar besser als Turnhallen“, sagt Meyer.

Das Thema Ausländerbehörde will er angehen: „Da sind wir nicht ideal aufgestellt.“ Aber er will sich Zeit nehmen, eine ordentliche Lösung zu finden und vorher mit allen Beteiligten sprechen — den Mitarbeitern genauso wie Flüchtlingsrat oder den kirchlichen Organisationen.

Zudem will Meyer Anfang November zu einer Fraktionsvorsiztzendenkonferenz zum Thema einladen, um die Politik in der Flüchtlingsfrage einzubinden. „Das ist eine Herausforderung die Rat, Verwaltung und Bürger nur gemeinsam stemmen können.“

Den Haushaltsentwurf 2016 will Meyer - wie geplant - noch in der Ratssitzung am 10. Dezember einbringen. Das hat er mit Kämmerer Ulrich Cyprian besprochen. Stärker als sein Vorgänger will er in der Etatfrage mitmischen. „Wir müssen das Haushaltssicherungskonzept weiterentwickeln und 2020 den Ausgleich schaffen.“ Dafür werde er persönlich an den Beratungen teilnehmen und mit allen Fraktionen das Gespräch suchen, um eine breite Mehrheit für das Zahlenwerk zu erreichen.

Schnelle Entscheidungen soll es in Sachen Wiederbesetzung der Museumsleitung Linn und der Montagslesung in Uerdingen geben. Die Ausschreibung für die Nachfolge von Christoph Reichmann ist bereits in Vorbereitung. Und die Verwaltung prüft, ob die Montagslesungen in der kalten Jahreszeit nicht doch in der ehemaligen Bücherei Uerdingen stattfinden können.