Obdachlose: Schutz vor der Kälte in der Nacht

Die sozialen Einrichtungen bieten Schlafstellen, Kleidung und mobile Hilfe.

Krefeld. Wenn es kalt wird, sind sogenannte nichtsesshafte Krefelder den Temperaturen häufig ausgeliefert. Um die Not zu lindern, bereiten sich die sozialen Einrichtungen der Stadt auch in diesem Jahr auf den Winter vor: Bedürftige erhalten Unterstützung in Form von Kleidung, Nahrung, Schutzräumen sowie Vorort-Hilfe.

So betreibt die Diakonie an der Lutherstraße 18 eine Notschlafstelle — 40 der 48 Betten dort stehen für Männer bereit, acht sind für Frauen reserviert. „Die Menschen werden von drei Pädagogen und mehreren Helfern betreut — hinzu kommt die Beratungsstelle, die tagsüber von 6 bis 20 Uhr auch wieder Gelegenheit zum Kochen, Waschen und Aufwärmen bietet“, berichtet der stellvertretende Diakonie-Geschäftsführer, Ludger Firneburg. Hier seien ebenfalls drei Sozialarbeiter aktiv, nachdem der Tagesbetrieb Anfang des Jahres aus Geldmangel vorübergehend eingestellt worden war.

Die Stadt erfülle ihren Fürsorgeauftrag, indem sie den Betrieb jährlich mit 310 000 Euro finanziert. ,„Für Notfälle halten wir überdies zehn weitere Betten in einem Gebäude an der Philadelphiastraße bereit“, sagt der Leiter des Fachbereichs Soziales, Senioren und Wohnen, Wolfram Gottschalk. Ob das Angebot infolge der beschlossenen Kürzung des Haushalts beschränkt wird, kann Gottschalk nicht sagen: „Das muss nicht zwingend eine Reduzierung der Plätze bedeuten.“

Eine Notschlafstelle für Drogenkonsumenten unterhält die Caritas an der Melanchthonstraße — dort gibt es 18 Schlafplätze (acht für Männer, vier für Frauen). Hier steuert die Stadt 170 000 Euro bei. Ergänzend kommen die ganzjährigen Angebote von Tafeln, Kleiderkammern und Secondhand-Läden hinzu. Das „Medi-Mobil“ der Kirchen und der „Kältebus“ der Obdachlosenhilfe linker Niederrhein sind auf der Straße unterwegs, um Bedürftige ambulant zu versorgen.