Polizei braucht 22 Minuten bis zum Tatort
Die Anruferin wirkt gelassen — Streife „schleicht“.
Krefeld. Wenn sich zwei Gestalten über eine Lichtschranke schleichen, die normalerweise Kunden durch ein akustisches Signal ankündigt, dann darf man nichts Gutes erwarten. So geschehen am Dienstagvormittag in einem Juweliergeschäft am Uerdinger Marktplatz. Drei Zeugen, darunter eine Frau, ergreifen die Initiative und packen die beiden Südosteuropäer am Schlawittchen. Die Ladenbesitzerin wählt den Polizei-Notruf.
„Weil die Frau nicht aufgeregt wirkt, gibt der Polizeiführer vom Dienst (PvD) in der Leitstelle die Anweisung an einen Streifenwagen der Wache an der Westparkstraße, auf Sonder- und Wegerecht-Nutzung zu verzichten“, erklärt Dietmar Greger von der Pressestelle. Alle Fahrzeuge in der Nähe seien in andere Einsätze eingebunden gewesen. So dauert es exakt 22 Minuten, bis der Wagen den Markt erreicht.
Einer der Zeugen: „Wir standen die ganze Zeit unter Druck. In aller Ruhe traten die Beamten dann in Erscheinung, als wenn man den Überfall nicht ernst nehmen würde.“ Schließlich werden die Personalien der beiden Männer notiert und sie dann entlassen. Denn das Übersteigen einer Lichtschranke sei allein nicht strafbar.